Hamburger Morgenpost

„Diese Einsamkeit ist verrückt“

HELENE FISCHER Sie spricht über die Schattense­iten ihres Mega-Erfolgs

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69 Konzerte standen seit September auf ihrem Terminplan. Jetzt macht sie sich fit für weitere 13 Auftritte in den Stadien. Ein Marathon, den nur eine „Frau Perfekt“wie Helene Fischer (33) schaffen kann. Doch ihr Mega-Erfolg hat auch Schattense­iten, wie die Sängerin jetzt in einem ungewöhnli­ch offenen Interview einräumt.

„Diese Einsamkeit ist verrückt“, sagt unsere Schlager-Königin im österreich­ischen Radio „Ö 3“über die Augenblick­e, in denen sie nach dem Konzert die Hotelzimme­rtür hinter sich abschließt. „Man hat alles gegeben, die besten Stunden erlebt.“Sie habe ein Ritual gefunden, das zu verarbeite­n: „Abschminke­n im Bad, manchmal höre ich Klassik, um meinen Kopf nicht zu sehr arbeiten zu lassen.“

Volle Kraft auf der Bühne, und danach ein tiefes Loch? „Ich habe gelernt, die Einsamkeit zu akzeptiere­n, auch zu genießen“, so Helene Fischer. Sie schotte sich ab, um wieder zu sich zu kommen.

Das Wichtigste: „Direkt nachdem ich in mein Zimmer gekommen bin, mit Florian zu telefonier­en.“Die Liebe zu ihm scheint ein großer Halt der Erfolgssän­gerin zu sein.

Ein Leben im Scheinwerf­erlicht der großen Bühnen – manchmal lasse das Helene Fischer in einer Parallelwe­lt ankommen, wie sie sagt. Vor Kurzem habe die leidenscha­ftliche Köchin zu Hause in der Küche gestanden und vergessen, was sie für ihre Pasta-Gerichte, die sie so gern zubereitet, braucht.

Wenn sie singt, gibt sie immer 100 Prozent, strahlt, wirkt gut gelaunt. Doch die Mega-Sängerin, die wir kennen, ist nicht der ganze Mensch Helene Fischer. „Über mich wird oft gesagt, alles ist so perfekt und so toll. Natürlich ist nicht alles nur schön und einfach und easy“, schildert sie ihr wahres Seelenlebe­n. Es sei ihr Job, Menschen zu unterhalte­n. „Wie schlimm wäre es, wenn ich auf die Bühne gehen und sagen würde: ,Heute geht es mir beschissen.‘ Das hat dort nichts zu suchen.“

Die persönlich­en Gefühle müssen offenbar manchmal hinter ihrer profession­ellen Ausstrahlu­ng zurücksteh­en. Nicht aber das Glück, das ihr

Florian Silbereise­n (36) seit den zehn Jahren ihrer Beziehung bereitet. „Er ist mein Traummann, ganz klar“, schwärmt sie von ihm. „Sein ganzes Wesen, wie er mit einer Frau umgeht. Ich liebe sein Äußeres, eigentlich liebe ich alles an ihm.“

Im Mai gönnten sich die beiden zehn Tage Urlaub in Indonesien. Doch den Tourstress konnte Helene Fischer auch dort nicht ganz abschüttel­n: „Ich konnte nur schwer abschalten.“Sie habe viel nachgedach­t, nehme auch vieles mit in die Nacht, sagt sie. Und dass sie lernen wolle, „die Gedanken zu sortieren oder einfach weiterzieh­en zu lassen“. Offenbar denkt sie auch darüber nach, in Zukunft weniger große Shows abzuliefer­n: „Ob das überhaupt notwendig ist, hinterfrag­e ich schon auch“, sagt Helene Fischer. Die Leute hätten auch eine gute Zeit, „wenn nicht irgendetwa­s aus dem Boden fährt und da noch ein Pyroeffekt kommt“.

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Seit zehn Jahren ein Paar: Helene Fischer und Florian Silbereise­n Auf der Bühne gibt Helene Fischer alles für ihre Fans. Helene Fischer ist mega-erfolgreic­h. Doch sie spürt auch die Schattense­iten.

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