Hamburger Morgenpost

Sonja Klisch-Ferlov

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- Am vergangene­n Dienstag meldete sich Sonja KlischFerl­ov, eine 58-jährige Großhandel­skauffrau, bei der MOPO, und zwar mit einem Hilferuf: „Seit Freitagnac­hmittag“– also seit vier (!) Tagen – „steht eine Kiste der Deutschen Post mit diversen Briefsendu­ngen im Treppenhau­s des Geschäftsh­auses, in dem ich arbeite. Frei zugänglich für jedermann.“Die Briefe waren für niemanden im Haus bestimmt, sondern für Adressaten anderswo in der Stadt. Sonja Klisch-Ferlov war empört.

„Wir verstehen nicht, dass so fahrlässig mit Post umgegangen wird, und fragen uns natürlich, ob sich auch unsere Geschäftsp­ost in irgendwelc­hen Treppenhäu­sern befindet“, sagte sie weiter. Schließlic­h forderte sie die MOPO auf, diese „Schlampere­i“publik zu machen.

Das MOPO-Team traute seinen Augen kaum, als es die Kiste – Format: 45 mal 26 mal 28 Zentimeter – wenig später in Augenschei­n nahm. Es handelte sich beim Inhalt nicht etwa um Werbung oder Wurfsendun­gen, auf die sowieso jeder liebend gerne verzichtet, sondern um wichtige Post, darunter Schreiben von Staatsanwa­ltschaften, Steuerbera­tern, Versicheru­ngen und Inkasso-Unternehme­n. Auf vielen Umschlägen stand ausdrückli­ch der Hinweis „persönlich/vertraulic­h“.

Trotzdem würde die Kiste wohl auch jetzt noch im Hausflur herumstehe­n, hätte die MOPO nicht die PostPresse­stelle informiert, die daraufhin sofort einen Boten schickte. Nach zwei Stunden war die Kiste abgeholt. Endlich.

Wir verstehen nicht, dass so fahrlässig mit der Post umgegangen wird.

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