Rutschen, rocken und ganz viel Bier
Mix aus Sonne und Regen bei „Hurricane“-Start
Auf den Bühnen ein abwechslungsreicher Mix aus Bands wie Billy Talent, The Prodigy und Arcade Fire, am Himmel ein abwechslungsreicher Mix aus Sonne, Regen und Wind: Es ist „Hurricane“-Wochenende! Gestern startete das MegaFestival in Scheeßel mit rund 65000 Besuchern bei traditionell unbeständigem Wetter. Die Stimmung: trotzdem super – zumal die Aussichten hoffnungsvoll sind.
Laut Vorhersagen soll es dieses Jahr besser als im nassen Vorjahr werden. Das Wetter ist jedoch überall ein Thema. „Na, geht ihr wandern?“, fragt ein älteres Ehepaar am Freitag eine Gruppe berucksackter Teenager im Metronom. „Nee, wir geh’n auf’n Festival“, lautet die Antwort. „Ah, Scheeßel!“, schlussfolgert der Herr. „Deswegen soll das morgen regnen! Das ist ja bekannt. Wieder ’ne schöne Schlammschlacht, näch?“
Am Nachmittag sind bereits 45000 Leute eingetroffen und freuen sich über jeden Sonnenstrahl, der durch die Wolkendecke dringt. Nur einer versteht die Welt nicht mehr. „Was geht?“, wundert sich DonotsSänger Ingo Knollmann, als die Punkrocker am frühen Abend den gut gefüllten Platz in einen Moshpit verwandeln. „Die Sonne scheint! Das ist doch kein Hurricane so! Ich möchte eine Petition starten, dass es wieder regnet!“
Von dem eher unscheeßeligen Sonnenschein lässt sich Adam Angst jedoch nicht beirren – und schreit wie immer seine Wut raus. Der Sänger scheint immer sauer auf alles zu sein, seine Wut-Heiserkeit ist so was wie sein Markenzeichen.
Der Sänger der Coasts dagegen schmachtet mit quäkiger Stimme ins Zelt der White Stage. Das Publikum singt beseelt mit. Alles in allem ist die Scheeßel-Crowd guter Dinge, freut sich auf ein schönes Festival-Wochenende.
Anders als in vielen Vorjahren klappte die Anreise ohne Staus. Für drei Musik fans aus Nordrhein Westfalen endete die Fahrt jedoch im Krankenhaus. Ihr Wohnmobil war ins Schleudern geraten und gegen zwei Bäume geprallt, als der Fahrer einem Fuchs ausweichen wollte.