Belgiens Samariter
Star mit Herz. Er verteilt Pizza an Obdachlose in Neapel
Dries Mertens (31) kann im Spiel des Geheimfavoriten Belgien für die besonderen Momente sorgen. Auch abseits des Rasens tut er das.
Dass Fußball-Profis sich sozial engagieren, ist nichts Neues. Dass sie es aber inkognito tun, ohne großes Getöse, ist eher selten.
Nach einem Auswärtsspiel im Dezember
2017 kam Dries Mertens nach Hause, rief abends seine Freunde an und sagte: „Kommt, lasst uns den Obdachlosen Pizzen bringen.“Mertens zog sich laut italienischen Medien eine Mütze ins Gesicht, kaufte Pizzen und verteilte sie am Bahnhof in Napoli an Obdachlose. Erst als ein Fan ihn erkannte, deckte Mertens auf: „Mir ist es nicht wichtig, so etwas zu posten. Meine Likes bringen Hilfsbedürftigen nichts.“
22 Treffer hat Mertens in der abgelaufenen Saison in 49 Spielen für den SSC Neapel geschossen. Marktwert: 30 Millionen Euro. Beim Vizemeister soll er drei Millionen Euro pro Jahr verdienen. Bei der WM erzielte Mertens beim 3:0-Sieg gegen Panama ein wunderbares Volley-Tor.
Viel wunderbarer ist aber sein großes Herz. Mertens ist ein Samariter mit Tor-Instinkt. Er besucht Kinder in Krankenhäusern, sammelt Kleidung ein und gibt sie an Kinder aus armen Familien. Als er 2015 auf Instagram ein Foto von einem Fan in einem überfüllten Klassenraum in Guinea sieht, tritt er mit dem Fotografen in Kontakt und schickt der Klasse signierte Trikots und Schulmaterialien.
Auch sein Herz für Tiere ist riesig. Mertens hörte von der finanziell bedingten Schließung eines Hundeheims. Der Mittelfeld-Star half mit Geld – und adoptierte einen Hund. Mertens: „Ich freue mich, wenn ich etwas Nützliches tun kann.“
Belgien: 1 Courtois – 5 Vertonghen, 20 Boyata, 2 Alderweireld – 6 Witsel, 7 De Bruyne, 11 Carrasco, 15 Meunier – 14 Mertens, 10 Hazard, 9 Lukaku Tunesien: 1 Ben Mustapha – 4 Meriah, 2 S. Ben Youssef, 11 Bronn, 5 Haddadi – 17 Skhiri, 9 Badri, 13 Sassi – 8 F. Ben Youssef, 10 Khazri – 23 Sliti Schiedsrichter: Cunha (Uruguay)