Giraffen-Killerin: Der Tod ist ihre Trophäe
Trotz 2000 wütender Kommentare postet sie weiter erlegte Tiere
AUSTIN – Diese Fotos sorgten für große Aufregung im Netz: Das Portal „AfricaDigest“postete vor einigen Tagen zwei Bilder, die eine junge Frau neben einer seltenen schwarzen Giraffe zeigen.
Die Bilder hatte die US-Amerikanerin Tess Thompson Talley bereits im August 2017 selbst ins Netz gestellt. Die rechte Hand reckt sie darauf triumphierend zum Himmel, in der linken hält sie ein Gewehr. Zuvor hatte sie die Giraffe getötet.
Mehr als 2300 wütende Kommentare gab es auf den Post hin, auch der britische Schauspieler Ricky Gervais machte seinem Ärger im Netz Luft. Er schrieb: „Giraffen stehen auf der Roten Liste der bedrohten Tiere, weil ihr Bestand in den letzten 25 Jahren um 40 Prozent zurückgegangen ist. Sie könnten aussterben. Für immer weg sein. Und wir erlauben verzogenen F ***** immer noch, sie zu jagen.“
Doch die Jägerin aus Texas lässt sich von der Wut und dem Entsetzen offenbar gar nicht stören oder zum Nachdenken anregen. Ihr Lebensmotto ist: „Ich lebe, um zu jagen.“Das zeigt sich auch auf ihrer Facebook-Seite. Dort postet sie weiter Bilder ihrer toten Trophäen. Sie zeigt sich mit erlegten Affen, einem Zebra, einer Antilope und kürzlich auch mit einem Känguru, das sie laut eigener Aussage zu ihrem Geburtstag geschossen habe. Nebenbei giftet sie auch immer wieder gegen die Tierschutzorganisation Peta oder „vegane Jagdgegner“. Ein ehemaliges Profilfoto lässt den Betrachter in den Lauf einer Waffe schauen.
Neben dem Shitstorm bekommt die Jagd-Touristin allerdings auch Zuspruch von anderen Jägern. Die Organisation „American Daughters of Conservation“, eine Vereinigung jagdbegeisterter Frauen aus den USA, gratulierte Thompson Talley zur erlegten Giraffe. Derweil kritisiert die Organisation „Pro Wildlife“, dass Trophäen-Jäger es oft nicht nur auf seltene Arten, sondern auch auf die stärksten und erfahrensten Tiere abgesehen haben. Mit Unterstützung bei der Arterhaltung hätte das nichts mehr zu tun.
In Südafrika, wo Thompson Talleys Bild mit der getöteten Giraffe entstanden ist, dürfen Touristen gegen Geld auf Trophäenjagd gehen. Auch in Sambia, Namibia und Simbabwe ist das erlaubt.