Der Jubel-Zoff von Sotschi
Schweden wütend. DFB-Betreuern droht Sperre
Als sich fast alle deutschen Spieler und Betreuer nach dem Last-Minute-Sieg gegen Schweden völlig losgelöst in den Armen lagen, da ging es vor den Trainerbänken plötzlich noch einmal heiß her. Der DFB fühlte sich sogar zu einer offiziellen Entschuldigung verpflichtet. Was war passiert?
Uli Voigt und Georg Behlau hatten den Gegner mit ausschweifenden Jubel-Posen provoziert. Nationaltrainer Janne Andersson und sein Stab ließen das nicht auf sich sitzen, es kam zu einer wilden Schubserei. Die kühlen Skandinavier liefen heiß. „Einige der Deutschen fingen an zu feiern, als sie in unsere Richtung liefen und Gesten machten. Das hat mich sehr geärgert, das war respektlos“, sagte Andersson und stellte fest: „Wir haben 95 Minuten gekämpft. Wenn dann der Schlusspfiff ertönt, schüttelt man sich die Hand und verhält sich nicht so.“
Wer sind die Auslöser des Jubel-Zoffs von Sotschi? Voigt (65) ist seit 2005 beim DFB, koordiniert die Zusammenarbeit mit den TV-Medien, organisiert InterviewAnfragen. Behlau (49) arbeitet seit 1998 für den Verband, seit 14 Jahren leitet er das Büro der Nationalmannschaft, kümmert sich unter anderem um Reisen und Logistik.
Eigentlich arbeiten beide im Hintergrund, nun dieser Auftritt auf der größten Bühne des Weltfußballs. Peinlich! Das sahen dann auch die Provokateure ein. Voigt ging später in die schwedische Kabine, bat um Entschuldigung. „Das waren Emotionen“, sagte Voigt. „Wir haben uns die Hände geschüttelt, dann war wieder alles gut. Das war kein Fairplay, aber auch nicht das Schlimmste, was es je gegeben hat.“
Die DFB-Spitze bestellte Behlau und Voigt zum Rapport, legte öffentlich nach und twitterte: „Es war ein emotionales Spiel. Am Ende war die eine oder andere Reaktion oder Geste unseres Betreuerstabes in Richtung der schwedischen Bank zu emotional. Das entspricht nicht unserer Art.“Voigt und Behlau droht sogar ein Nachspiel: Die FIFA könnte ihnen die Innenraumakkreditierung entziehen.