„Das ganze Land
Ex-HSV-Profi Cardoso spricht in der MOPO über den Auftritt des Idols
Diese Bilder sorgten in aller Welt für Bestürzung. Millionen Fans erlebten vor dem Fernseher mit, wie Diego Maradona während des Spiels der Argentinier gegen Nigeria (2:1) in St. Petersburg eine bizarre Show ablieferte. Hätten seine Begleiter ihn nicht festgehalten, wäre der 57-Jährige wohl über die Plexiglasbande gestürzt. Diego, müssen wir uns Sorgen machen?
Maradona erklärte hinterher, in der VIP-Loge sei Weißwein serviert worden, „und wir haben den ganzen Weißwein getrunken.“In Hamburg tigerte Rodolfo Esteban Cardoso (49) vor seinem TV auf und ab. Der frühere HSV-Profi und Ex-Trainer zitterte um „La Albiceleste“, für die er selbst Ende der 1990er-Jahre achtmal spielte – und er war erschüttert von den Bildern, die Maradona auf der Tribüne lieferte.
„Diego wird immer ein Idol unseres Volkes sein, als Fußballer die Nummer eins, das ist klar. Aber viele fragen sich, was mit ihm als Mensch passiert. Jeder hat diese Szenen gesehen, mich macht das traurig“, sagt C Gespräch mit de und gewährt ei blick in die arge Seele, wenn es u dona geht: „Das ze Land macht s Sorgen um ihn.“
Nach dem Ka riereende verlo der Weltsportle des Jahres 198 den Halt, di Schlagzeilen b stimmte er n noch mit seinen E kapaden. „Dass über viele Jah große Probleme te, ist bekannt. gentlich war es aber ruhiger um ihn geworden. Bei dem Spiel gegen Nigeria hat jeder gesehen, dass er etwas genommen hatte, ob Alkohol oder Drogen, das weiß er vermutlich selbst nicht mehr“, sagt Cardoso.
Auch in Deutschland gibt es immer wieder gefallene Helden zum Beispiel RekordLothar all seinen chten oder der mit Sex senkammer in Verbingebracht wie mit seiHeldentan auf dem Tennisplatz. Über sie macht man sich gern mal lustig. n Argentinien ist das anders, betont Cardoso: „Nein, ich kenne keinen, der sich über Maradona lustig macht. Wir sind mal wütend, wenn wir sehen, was für ein Theater er abzieht. Aber am Ende sind wir traurig darüber – und leiden mit ihm mit.“
Leiden musste Cardoso, der nach seinem kurzen Intermezzo als Assistent von Bernd Hollerbach in der vergangenen Bundesliga-Saison in seinen alten Job als Scout zurückgekehrt ist, auch mit dem Nationalteam. Lionel Messi und Co. quälten sich durch die Vorrunde, als Gruppenzweiter geht es im Achtelfinale gegen Frankreich. „Man muss ehrlich sein, bisher zählen wir zu den schwächeren Mannschaften bei dieser WM. Aber die Franzosen haben mich bisher auch nicht überzeugt und in der K.o.Phase ist alles möglich. Ich hoffe, der Sieg gegen Nigeria bringt uns Ruhe und Selbstbewusstsein.“