Hilfeschreie auf der Alster
Passanten hörten vermutlich männliche Stimme. Leeres Kanu gefunden
Von KRISTIAN MEYER und MARIUS RÖER
Es war gegen halb eins in der Nacht zu Sonnabend, da hörten Passanten an der Außenalster auf der Höhe Schöne Aussicht (Uhlenhorst) Hilferufe. Die Zeugen setzten sofort einen Notruf ab. Die herbeigeeilten Rettungskräfte konnten etwa 200 Meter vom Ufer entfernt ein gekentertes Kanu sichten und bergen. Von Insassen des Bootes gab es aber auch nach stundenlanger Suche keine Spur.
Die nächtlichen Spaziergänger berichteten der Polizei von einer männlichen Stimme, die um Hilfe gerufen habe. Eine Weile sei das so gegangen, dann seien die Schreie verstummt. Polizei, Feuerwehr und DLRG starteten sofort eine groß angelegte Suche auf der Außenalster. Taucher und Boote kamen zum Einsatz. Außerdem stieg der Polizei-Helikopter „Libelle“in den Nachthimmel, suchte die Wasserfläche mit einer Wärmebildkamera ab – vergeblich. Gegen 3 Uhr wurde die Suche zunächst abgebrochen.
Am Morgen dann wurde das Gebiet noch einmal mit Drohnen abgesucht – wieder kein Erfolg. Im weiteren Tagesverlauf suchte die Polizei mit Booten weiter. Allerdings: Bis zum Nachmittag war auch keine Vermisstenmeldung eingegangen.
Das Boot, das in der Nacht von den Einsatzkräften geborgen wurde, lässt keine Rückschlüsse auf den Besitzer zu. Es scheint kein Miet-Kanu, sondern aus Privat-Besitz zu sein, hatte weder Papiere noch einen KanuNamen. Die Bauart ist hochwertig, es hat eine eingebaute nautische Beleuchtung und schmucke Holzverzierungen. An Bord wurden ein Paddel und ein Rucksack gefunden, die aber auch keine Hinweise auf den Besitzer liefern. Außerdem ein paar Dosen Astra-Bier.
Ob jemand ertrunken ist, was genau passiert ist, wie viele Personen an Bord waren, diese Fragen blieben vorerst ungeklärt.