Hamburger Morgenpost

Bosse wollen, dass Jogi bleibt

LÖW DFB-Präsidium stärkt Bundestrai­ner den Rücken. Fans gespalten

-

Während sich Joachim Löw in diesen Tagen überlegt, ob er trotz des WMDebakels Bundestrai­ner bleiben möchte, hat sich das DFB-Präsidium einstimmig für seinen Verbleib ausgesproc­hen. Alle Bosse wollen, dass der 58-Jährige im Amt bleibt. Die Fans hingegen sind komplett gespalten.

Löw sei weiter geeignet für die Führung der wichtigste­n Fußballman­nschaft des Landes. Das ließ sich DFBBoss Reinhard Grindel vor den Tagen der Entscheidu­ng noch einmal in einer ausführlic­hen Telefonkon­ferenz von seinen Präsidiums­kollegen bestätigen. „Da gibt es keine andere Meinung – ein klarer Vertrauens­beweis“, hieß es im Anschluss aus dem Verband.

Inwieweit das die Entscheidu­ng des Südbadener­s beeinf usst, bleibt allerdings offen. Auch welchen Einf uss Vertraute wie sein Berater Harun Arslan oder Chefscout Urs Siegenthal­er auf Löw haben, ist schwer abzuschätz­en. Der ehemalige Nationalsp­ieler Christoph Metzelder wies bei Sky auf ein großes Problem hin, das der DFB bei einem Rücktritt von Löw habe: „Wer wäre ein potenziell­er Nachfolger? Da bin ich relativ blank, so wie wahrschein­lich alle anderen auch.“

In knapp zehn Wochen muss der gestürzte Weltmeiste­r von 2014 wieder ran. Deshalb setzt der DFB bei der Aufarbeitu­ng der desaströse­n WM zunächst alle Konzentrat­ion auf die Cheftraine­rfrage. Erst dann sollen Themen wie die arg kritisiert­e Außendarst­ellung der Nationalma­nnschaft, die Abkapselun­g von der Öffentlich­keit, die Zusammenst­ellung des immer größer werdenden Stabes der Löw-Helfer, die Rolle der Assistenzt­rainer oder Organisati­onsfragen in den Fokus rücken. Die zentrale Frage ist: Wer sitzt am 6. September in München im Spiel gegen Frankreich als Trainer auf der Bank?

Die Fans in Deutschlan­d sind in der Frage gespalten. Knapp die Hälfte der Fußballint­eressierte­n (49 Prozent) wünscht sich einen Rücktritt von Löw nach dem Vorrunden-Aus der DFB-Elf. 45 Prozent hingegen meinen, er solle im Amt bleiben. Das ergab eine repräsenta­tive Umfrage, die das Institut Forsa für das RTL/n-tv-Trendbarom­eter im Auftrag von RTL durchgefüh­rt hat.

Bei allen Befragten – also Fußballfan­s und Nicht-Interessie­rte zusammenge­nommen – sieht das etwas anders aus: Hier sprachen sich nur 37 Prozent für einen Rücktritt aus; 48 Prozent wünschten sich einen Verbleib von Löw im Bundestrai­ner-Amt.

Da gibt es keine andere Meinung – ein klarer Vertrauens­beweis. Das DFB-Präsidium zu Löw

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany