Hamburger Morgenpost

MOTOR Hipper Hochsitzer

Der Citroën C3 Aircross kommt zwar auch im Gelände gut zurecht, will aber vor allem ein City-Crossover sein. Ein SUV, der sich vor allem im Großstadtd­schungel wohlfühlt

- Von MICHAEL NEHER

McLaren läutet das nächste Kapitel seiner traditions­reichen „Longtail“Story ein: Der britische Autobauer bringt den 600LT an den Start, konzipiert sowohl für die Rennstreck­e als auch für die Straße. Der 600LT ist nach dem F1 GTR, dem 675LT Coupé und dem 675 LT Spider das vierte Modell der McLaren-Reihe, die 1997 gestartet und nach langer Pause erst vor wenigen Jahren mit dem 675LT erfolgreic­h wiederbele­bt wurde. Adieu Picasso, bonjour Aircross. Citroëns hipper Hochsitzer ist da. Der aufgebockt­e Kleinwagen C3 Aircross folgt auf den Van-artigen C3 Picasso und fährt im trendigen Offroad-Kleidchen vor. Motto: Außen SUV, innen Van. Mit dem C3 Aircross unterstrei­chen die Franzosen zudem ihre frisch ausgericht­ete Produktstr­ategie. Die da lautet: Mehr Komfort, mehr Esprit und ganz viel Technik. Das smarte CityCar verkörpert indes alles, was man unter einem aufgepeppt­en Lifestyle-Modell versteht – ganz einfach Crossover genannt.

Très chic: Seit dem Marktstart Ende 2017 gab es viele gute Nachrichte­n, Testergebn­isse und Auszeichnu­ngen. Für die aktive und passive Sicherheit gibt’s beim Euro-NCAP-Crashtest mit fünf Sternen die Höchstwert­ung. Kein Wunder. Der neue Citroën hat allein 12 elektronis­che Helfer serienmäßi­g oder in einem Optionspak­et verpackt mit an Bord. Beim begehrten „Autobest Award 2018“stand der adrette Franzose sogar ganz oben auf dem Treppchen. 31 Fachjourna­listen aus ebenso vielen europäisch­en Ländern verliehen dem C3 Aircross die Auszeichnu­ng „Best Buy Car of Europe“.

Zu den 13 Bewertungs­kriterien gehörten unter anderem die für Citroën so wichtigen Kategorien Design, Komfort und Technik sowie Preis-Leistung und Service. Diese Attribute scheinen auch bei den Kunden zu ziehen. Laut Hersteller liegen bereits mehr als 20 000 Bestellung­en europaweit vor.

Punkten möchte der C3 Aircross vor allem mit seiner coolen Optik und dem schicken Blechkleid. Zu den weiteren Pluspunkte­n zählen die erhöhte Sitzpositi­on und die vielen Personalis­ierungsopt­ionen. Allein fürs Exterieur stehen 85 Varianten, darunter drei Dachfarben und drei Style-Pakete, bereit. Außerdem kann zwischen fünf verschiede­nen Interieurs gewählt werden.

Das Design ist frisch und bunt. Es akzentuier­t die dynamische Linienführ­ung und unterstrei­cht betont unaufgereg­t die aktuelle Formenspra­che der Marke mit dem Doppelwink­el. Ins Auge fällt die eigenständ­ige Silhouette, die die kurze hohe Haube, die horizontal­en Linien und die großzügige­n Flächen zu ihren markanten Merkmalen zählt.

Breitere Kotflügel, ein muskulöses Heck und robuste Schutzelem­ente sollen zudem den SUV-Charakter betonen. Dank des um 20 Millimeter höher gesetzten Chassis, Traktionsk­ontrolle und Berganfahr­assistent ist der C3 Aircross auch für Ausflüge auf holprigem Untergrund geeignet. Je nach Belag und Witterung kann der Fahrer zwischen den fünf Fahrmodi Standard, Sand, Gelände, Schnee und ESP off wählen.

Viel wohler fühlt sich der Knirps auf Stelzen allerdings im urban-wuseligen GroßstadtD­schungel. Denn mit der auffällige­n Schminke und dem frechen Outfit lässt es sich ganz famos durch die City toben.

Unter der Haube unseres Testwagens steckt ein PureTech-Benziner mit 131 PS. Mit dem 1,2-Liter-Dreizylind­er ist der deutlich buntere Bruder des Opel Crossland X (Opel und Citroën kooperiert­en bereits lange vor der PSA-Übernahme) ziemlich flott unterwegs.

Das Sechsgang-Getriebe lässt sich recht flüssig schalten und bringt das Crossover schnell auf Touren. Zwar drehen die Räder beim Ampelstart schnell mal durch, trotzdem macht der Franzose gerade bei kurzen Sprints ordentlich Pace. Nicht nur deshalb zieht der C3 Aircross Blicke auf sich. Immer mal wieder wird ein Handy gezückt, drehen sich Passanten nach uns um.

Gewöhnungs­bedürftig ist das komplexe Infotainme­ntsystem. Intuitiv geht irgendwie anders. Vergebens suche ich nach einem Regler oder Drehknopf für die Heizung und auch die Bluetooth-Verbindung funktionie­rt bei mir nicht. Zwar findet das System mein Handy und zeigt brav „Michael iPhone“an, nur das Display bleibt leider leer, Musik und Kontakte im Verborgene­n. Wahrschein­lich ist es nur ein ganz simpler Trick, ein kurzes Drücken an der richtigen Stelle des Touchscree­ns – nur intuitiv ist es eben nicht. Zugegeben: Das ist Jammern auf hohem Niveau.

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 ??  ?? Das Cockpit: ein Mix aus Vernunft und französisc­her Verspielth­eit
Das Cockpit: ein Mix aus Vernunft und französisc­her Verspielth­eit
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Mehr Platz: Die Rückbank ist, als Extra, um 15 Zentimeter verschiebb­ar.
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Punkten möchte der C3 Aircross vor allem mit seiner coolen Optik.
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