Urlaubsdrama Frau überlebt 21 Stunden auf offenem Meer
Die Russin war auf ihrer Luftmatratze in Seenot geraten
RETHYMNO – Strahlend blauer Himmel, die Sonne brannte, es war heiß. Da suchte Olga Kuldo, die mit ihrer Familie Urlaub in Rethymno an der Nordküste Kretas machte, Abkühlung im Meer. Sie legte sich auf eine Luftmatratze und paddelte hinaus. Beinahe wäre sie nie wieder lebend zurückgekehrt. 21 Stunden lang trieb die 55 Jahre alte Russin auf dem Meer, ehe sie durch Zufall entdeckt und gerettet wurde.
Olga Kuldo war weit hinausgepaddelt, wollte sich „oben ohne“sonnen und dabei nicht beobachtet werden. Dann schlief sie vermutlich ein. Doch sie hatte die starke Strömung, die es vor der Küste in der Nähe von Rethymno gab, völlig unterschätzt. Als sie erwachte, konnte sie den Strand kaum noch sehen. Wegen der Strömung war an ein Zurückschwimmen ans Ufer nicht zu denken. Aus Angst vor dem Ertrinken harrte sie auf der Luftmatratze aus.
Dann wurde es langsam dunkel. Und so heiß es tagsüber war, so bitterkalt war es in der Nacht. Wind kam auf und es gab sogar ein kleines Gewitter. Olga trieb immer weiter ab. Dann ging die Sonne endlich wieder auf, doch die 55-Jährige war ihr völlig schutzlos ausgeliefert.
Ihr Mann Oleg (59) und Tochter Yulia (28) hatten die 55-Jährige, die in Selenograd bei Moskau als Ärztin mit dem Spezialgebiet Ultraschalldiagnostik arbeitet, zunächst gar nicht vermisst. Erst als sie nach dem Schwimmen nicht ins Hotel zurückkehrte, alarmierten die beiden die Rettungskräfte. Doch eine groß angelegte Suche mit Jet-Skis und Booten blieb erfolglos und musste bei Einbruch der Dunkelheit abgebrochen werden.
Erst nach 21 Stunden dann die Rettung: Ein Flugzeug der Grenzschutz-Agentur Frontex, das nach illegalen Einwanderern Ausschau hielt, entdeckte sie zufällig – mehr als elf Kilometer vom Strand entfernt. Die Crew meldete das dem nächsten Hafen, ein Schiff, ebenfalls von Frontex, nahm Kurs auf die beschriebene Stelle. Wenig später konnte die völlig erschöpfte Frau geborgen werden. Sie kam mit schwersten SonnenbrandVerletzungen und daraus resultierenden Herzproblemen in ein Krankenhaus. Inzwischen geht es ihr besser. Sie sei überglücklich, berichtete eine lokale Radiostation. Und Tochter Yulia postete in sozialen Medien: „Es ist ein Wunder geschehen!“