Macht einen Bogen um Hamburg!
Innensenator nutzt G20-Jahres-tag für eine Warnung.
Ein Jahr ist vergangen seit den G20-Krawallen in Hamburg. Den Jahrestag nutzt Innensenator Andy Grote (SPD) zu einer Drohung an potenzielle Randalierer. Sein Rat: Sie sollten in Zukunft besser einen großen Bogen um Hamburg machen, wenn sie nicht vor Gericht landen wollen!
Mit der Sonderkommission „Schwarzer Block“habe die Hansestadt einen „völlig neuen Standard“bei der Verfolgung der Täter etabliert, so Grote. „Und den werden wir beibehalten, damit wir auch in Zukunft derartige Straftaten sehr konsequent und sehr gründlich nachverfolgen können.“
Bisher hätten Täter, die nicht direkt bei Ausschreitungen festgenommen wurden, meist wenig zu befürchten
gehabt. Das sei in Hamburg nun anders. „Wir werden jetzt und in Zukunft auch Monate oder Jahre später noch Konsequenzen sehen“, sagte Grote. Das
müsse jeder, der bei politischen Auseinandersetzungen auf der Straße Straftaten verübe, bedenken.
„Das ist eine klare Botschaft an die Szene: Überlegt euch das gut. Und wenn ihr das unbedingt machen wollt, macht lieber einen Bogen um Hamburg“, drohte er.
Die Gipfeltage seien auch für ihn persönlich eine sehr intensive Zeit gewesen. Der emotional stärkste Moment sei der Abend des 7. Juli gewesen. Damals hatten militante Gipfel-Gegner Hausdächer am Eingang des Schulterblatts besetzt und ein Vorrücken der Polizei ins Viertel verhindert, wo ein Mob plünderte und Brände legte. Erst nach gut anderthalb Stunden klärten Spezialeinheiten die Situation.
„Das ist ja das Furchtbarste, was man sich vorstellen
kann: Man ist für Sicherheit verantwortlich und man sieht, es gerät eine Situation außer Kontrolle, und man ist nicht in der Lage, das zu tun, was man ansonsten jeden Tag und jede Stunde tut, nämlich für die Sicherheit der Stadt zu sorgen und die Menschen zu schützen. Das nicht zu können über einen quälenden Zeitraum, ist ganz, ganz furchtbar.“
Um das Vertrauen der Menschen im Schanzenviertel zurückzugewinnen, „müssen wir deutlich machen, dass wir diese Dinge selber kritisch hinterfragen ... Es darf nicht wieder passieren, dass man eineinhalb oder zwei Stunden warten muss und Spezialkräfte eingesetzt werden müssen. Und die Menschen dürfen nie wieder das Gefühl haben, sie werden alleingelassen.“