„Italiens Härte lässt Koalition und EU knirschen“
„Solange es der deutschen Regierung nicht gelingt, die interne Debatte über den Umgang mit der Migrationsproblematik beizulegen, bleibt es schwierig, an einer europäischen Lösung zu arbeiten“, schreibt „ De Tijd“aus Belgien.
„Dass Merkel 62 seines 63 Punkte umfassenden Masterplans zur Flüchtlingspolitik akzeptiert hat, überraschte ihn wohl selbst. Wegen des einen Punkts – Zurückweisung bestimmter Flüchtlinge an der Grenze – will Seehofer nun zurücktreten, falls es keine Einigung in einer letzten Krisensitzung gibt“, heißt es in „Die Presse“aus Österreich.
„Denkbar wäre es, die Grünen anstelle der CSU in die Regierungskoalition aufzunehmen; die nötige zahlenmäßige Stärke und die grundsätzliche Bereitschaft hätte die Partei“, mutmaßt die „Neue Zürcher Zeitung“aus der Schweiz.
„Seehofers Rücktritt würde der unter Druck stehenden Bundeskanzlerin Angela Merkel vorübergehend eine Atempause verschaffen. Denn damit würde ein Politiker verschwinden, der seit seinem Amtsantritt als Innenminister zu ihrem Erzfeind innerhalb der eigenen Regierung geworden ist“, heißt es im „Guardian“aus Großbritannien.
„Die Sorge wegen der Migranten, der konfuse europäische Gipfel der vergangenen Woche und die neue italienische Härte lassen die Große Koalition Angela Merkels und die Fundamente der Europäischen Union knirschen. Nur drei Monate alt, musste die deutsche Regierung letzte Nacht den Rücktritt des Innenministers und das Risiko bewältigen, die Unterstützung der bayerischen Vettern von der CSU zu verlieren“, heißt es in der Zeitung „Corriere della Sera“aus Italien.