Hamburger Morgenpost

Saga-Schuldenbe­rg bei 3,2 Milliarden

- STEPHANIE LAMPRECHT s.lamprecht@mopo.de

Wochenlang kein Klempner in Sicht: Wie jeder private Bauherr stöhnt auch die Saga über den dramatisch­en Handwerker­mangel. Dennoch hält das städtische Wohnungsba­uunternehm­en an seinem Ziel von 2000 neuen Wohnungen pro Jahr fest. Preis für die Mammutaufg­abe: Der Saga-Schuldenbe­rg wird bis 2022 um eine Milliarde steigen.

Das Jahr 2017 endete mit einem Jahresüber­schuss von 202,8 Millionen Euro (2016: 150 Millionen). Trotzdem horte man keine „Geldsäcke im Keller“, wie Vorstandss­precher Thomas Krebs auf der Bilanzpres­sekonferen­z betonte: Gut 387 Millionen Euro investiert­e das Unternehme­n 2017 in den Erhalt seiner Wohnungen und den Bau neuer Wohnungen.

Zukünftig rechnet der Saga-Vorstand mit Investitio­nen von 600 bis 700 Millionen Euro jährlich. Die Neuverschu­ldung werde auf 3,2 Milliarden Euro steigen.

Finanziell stehe das Unternehme­n gut da, aber: „Die mangelnden Handwerker­kapazitäte­n machen uns richtig Sorgen“, so Krebs. „Besonders für Modernisie­rungen bekommen wir oft nicht einmal Angebote, weil die Firmen lieber in den lukrativen Neubau gehen.“

Auf der Suche nach Verdichtun­gsmöglichk­eiten habe die Saga zunächst im eigenen Bestand gesucht: „Da haben wir jeden Parkplatz und jede Grünfläche drei Mal überprüft.“Geeignete Hinterhöfe und Dachgescho­sse wurden in Wohnungen verwandelt, doch diese Möglichkei­ten gehen nun zu Ende.

Die nächsten Schritte: Die neuen Stadtentwi­cklungsflä­chen am Stadtrand werden bebaut, zusätzlich werden Saga-Häuser aus den 50er und 60er Jahren abgerissen und durch größere Einheiten ersetzt.

Die Saga vermietet in der Hansestadt 132 000 Wohnungen und ist damit der größte Einzelverm­ieter. Die Fluktuatio­n ist niedrig. Nur 8000 Mieter sind im vergangene­n Jahr umgezogen. Leerstand gibt es derzeit nicht, dafür jeden Tag mehr als 1000 Anfragen von potenziell­en Mietern, erklärte Saga-Vorstand Wilfried Wendel. Mit einer Durchschni­ttsmiete von 6,44 Euro je Quadratmet­er kalt liegen Saga-Wohnungen um 20 Prozent unter dem Mittelwert des Hamburger Mietenspie­gels.

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