Saga-Schuldenberg bei 3,2 Milliarden
Wochenlang kein Klempner in Sicht: Wie jeder private Bauherr stöhnt auch die Saga über den dramatischen Handwerkermangel. Dennoch hält das städtische Wohnungsbauunternehmen an seinem Ziel von 2000 neuen Wohnungen pro Jahr fest. Preis für die Mammutaufgabe: Der Saga-Schuldenberg wird bis 2022 um eine Milliarde steigen.
Das Jahr 2017 endete mit einem Jahresüberschuss von 202,8 Millionen Euro (2016: 150 Millionen). Trotzdem horte man keine „Geldsäcke im Keller“, wie Vorstandssprecher Thomas Krebs auf der Bilanzpressekonferenz betonte: Gut 387 Millionen Euro investierte das Unternehmen 2017 in den Erhalt seiner Wohnungen und den Bau neuer Wohnungen.
Zukünftig rechnet der Saga-Vorstand mit Investitionen von 600 bis 700 Millionen Euro jährlich. Die Neuverschuldung werde auf 3,2 Milliarden Euro steigen.
Finanziell stehe das Unternehmen gut da, aber: „Die mangelnden Handwerkerkapazitäten machen uns richtig Sorgen“, so Krebs. „Besonders für Modernisierungen bekommen wir oft nicht einmal Angebote, weil die Firmen lieber in den lukrativen Neubau gehen.“
Auf der Suche nach Verdichtungsmöglichkeiten habe die Saga zunächst im eigenen Bestand gesucht: „Da haben wir jeden Parkplatz und jede Grünfläche drei Mal überprüft.“Geeignete Hinterhöfe und Dachgeschosse wurden in Wohnungen verwandelt, doch diese Möglichkeiten gehen nun zu Ende.
Die nächsten Schritte: Die neuen Stadtentwicklungsflächen am Stadtrand werden bebaut, zusätzlich werden Saga-Häuser aus den 50er und 60er Jahren abgerissen und durch größere Einheiten ersetzt.
Die Saga vermietet in der Hansestadt 132 000 Wohnungen und ist damit der größte Einzelvermieter. Die Fluktuation ist niedrig. Nur 8000 Mieter sind im vergangenen Jahr umgezogen. Leerstand gibt es derzeit nicht, dafür jeden Tag mehr als 1000 Anfragen von potenziellen Mietern, erklärte Saga-Vorstand Wilfried Wendel. Mit einer Durchschnittsmiete von 6,44 Euro je Quadratmeter kalt liegen Saga-Wohnungen um 20 Prozent unter dem Mittelwert des Hamburger Mietenspiegels.