Unsere Super-Mama
Schwäbin schafft Wimbledon-Sensation. Tochter muss draußen bleiben
Die kleine Charlotte konnte beim großen Triumph nicht dabei sein. Als Tatjana Maria in Wimbledon die an Nummer fünf gesetzte Elina Svitolina aus der Ukraine 7:6, 4:6, 6:1 bezwang, kümmerte sich ihr Cousin draußen um Marias Tochter.
Beim größten Tennisturnier der Welt sind Zuschauer erst ab fünf Jahren zugelassen – und Charlotte wird erst im Dezember Fünf. So bekam sie nichts davon mit, wie ihre Mama Svitoli mit ihrem unge wöhnlichen Slice und häufigen Netzangriffen aus der Fassung brachte.
„Ich weiß, dass ich anders spiele als die anderen und die Gegner mein Spiel nicht mögen“, sagt die 30Jährige, die vor einer guten Woche in Mallorca ihr erstes Profiturnier gewann.
Nicht nur ihr Stil ist auffällig. Maria ist nur eine von fünf Müttern auf der Profitour. Ihr Mann ist auch ihr Trainer: Die gebürtige Tatjana Malek lernte Charles Edouard Maria 2012 kennen, als der Ex-Profi sie zur Vorbereitung auf die US Open coachte. Erst übten sie gemeinsam an der einhändigen Rückhand, 2013 tauschten sie dann die Ringe – und Charlotte kam zur Welt. „Charles war das Beste, was mir passieren konnte. Meine Familie ist einfach das Wichtigste“, betont die FedCup-Spielerin: „So lange wir gemeinsam reisen und es uns gut geht, ist das wichtiger als alles andere.“ Als nächstes spielt die Oberschwäbin gegen die Französin Kristina Mladenovic. Setzt Maria ihren Siegeszug fort, würde in der dritten Runde wohl die prominenteste Tennis-Mutter warten: Serena Williams, die übrigens zusammen mit Schwester Venus 2013 die Babyparty für Marias Tochter organisiert hat. Bei so viel Fürsorge wundert es nicht, dass Charlotte auch schon einen Tennisschläger in ihre kleinen Hände genommen hat.