Hamburgs Bester
D Leben des 49-Jährigen hat sich immer um n HSV gedreht. Erst Fan, dann Spieler, jetzt Co-Trainer
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THIAS ENBRÜGGER
IAN REBIEN jung und das Geld? r Karrieresten kam 1990 rch zustande, von seinem b niemand tte. So wechM s Bester vom zu Werder. er! Trotz dieels in der Vita burgs Bester.
s sein großes ielen zu dürr die goldene Generation um Horst Hrubesch, Ditmar Jakobs, Manfred Kaltz oder Felix Magath, die ja Anfang der 1980er-Jahre alles gewann, was es zu gewinnen gab. Bester stand mit seinen Kumpels in der Westkurve, blickte sehnsüchtig auf das Spielfeld: „Da wollte ich hin, das war mein großer Traum.“
Als sich dieser zehn Jahre später tatsächlich erfüllte, hatte sich einiges verändert. Der HSV zählte nicht mehr zur Weltspitze, der Verein war graues Mittelmaß der Bundesliga. Auf der Trainerbank hockte nicht Ernst Happel, sondern Egon Coordes, der nach schwachem Start in die Saison 1992/93 von Benno Möhlmann abgelöst wurde. Und auf dem Platz standen nicht mehr Hrubesch, Jakobs, Kaltz oder Magath, sondern Carsten Kober, Jörg Bode, Jürgen Hartmann – und Bester. Der HSV gewann nur acht der 34 Spiele, in 17 davon kam der Stürmer zum Einsatz, erzielte drei Tore („Ganz glamourös gegen Wattenscheid, Bochum und Uerdingen“) und half mit, dass das Team am Ende immerhin auf Platz elf landete. „Für mich war das trotzdem eine geile Zeit. Mit der Raute auf der Brust auf aufen zu dürfen, war das Größte.“
Bester zog weiter zum FC Schalke 04 und erneut nach Bremen, ehe er schon mit 26 Jahren vom Profifußball Abschied nahm. Doch nach den Stationen SC Concordia und Vf 93 lief es beim Lüneburger SK so gut für ihn, dass der HSV ihn ein weiteres Mal unter Vertrag nahm. 2000 war das, mit Frank Pagelsdorf auf der Trainerbank. „Mein erstes Spiel nach der Rückkehr machte ich gegen 1860 München. Ich wurde für Tony Yeboah eingewechselt – in der neuen Arena. Ein Wahnsinnsgefühl, das ich nie vergessen werde.“
Als Bester seine aktive HSV-Zeit 2003 beendete, standen für ihn 40 Spiele in der Bundesliga (acht Tore) und 80 Spiele für die „Zweite“(59 Tore) zu Buche. Doch als „Fußball-Rentner“ging die wilde Fahrt beim „Dino“für ihn erst so richtig los. Zunächst assistierte er dem damaligen Medien-Chef Gerd Krall, darauf folgten 13 Jahre als Teammanager, in denen er sich um (fast) alles kümmerte, was mit der Mannschaft abseits des Platzes zu tun hatte: „Das war eine spannende, manchmal auch verrückte Zeit. Vielleicht sollte ich mal ein Buch darüber schreiben irgendwann. Es gibt so viele Anekdoten, die es wert sind, erzählt zu werden.“
Zunächst hat Bester aber andere Aufgaben. Seit einigen Wochen hat er beim HSV sogar eine Doppelrolle übernommen. Er kümmert sich weiter als Talente-Manager um den Nachwuchs. „Ich arbeite mit den Spielern von der U17 bis zur U21 in Bereichen, wo es auch menscheln darf. Ich bin ihr Ansprechpartner, koordiniere viel und stimme viel für sie ab. Das bezieht sich auch auf den privaten Bereich oder die Schule.“Zudem holte ihn Christian Titz als Assistenten in seinen Stab. Das kam auch für Bester überraschend. „Wenn der Trainer fragt, dann sagt man nicht nein. Es ist eine neue Rolle für mich, auf die ich mich freue.“
Fan, Spieler, Pressesprecher, Teammanager, TalenteManager und CoTrainer. Bester hat immer für den HSV gelebt. Und ein Ende ist nicht in Sicht. „Das wird auch nie auf ören. Wenn ich nicht mehr für den Verein arbeiten sollte, bleibe ich Fan. Das ist für immer“, sagt er. Noch einmal kurz zurück zum Karrierestart beim Nordrivalen: Auch als Werder-Profi saß Bester bei vielen HSV-Spielen im Volksparkstadion auf der Tribüne, drückte die Daumen, jubelte mit: „Man kann ja nicht aus seiner Haut.“
Mit der Raute auf der Brust auflaufen zu dürfen, war das Größte für mich.