SEK-Einsatz gegen Brutalo-Vater (44)
Nach Angriff auf Tochter (14): Elite-Cops schlugen zu.
Ibrahim S. war wütend, weil seine 14-jährige Tochter schon einen Freund hatte – da würgte er sie bis zur Bewusstlosigkeit. In der Nacht zum Sonntag haben SEK-Leute den 44-Jährigen in der Billstedter „Märchensiedlung“festgenommen.
Die Siedlung heißt so, weil die kleinen Straßen links und rechts des Schiffbeker Wegs oft Namen von Märchenfiguren haben. Auch die Rehkoppel liegt hier – eine ruhige Wohnstraße mit Einzelhäusern. Seit zwei Jahren lebte der ehemalige Geschäftsführer einer Firma an der Süderstraße (Hammerbrook) hier mit seiner Familie.
Am Freitag hatte der 44Jährige erfahren, dass seine 14-jährige Tochter einen Freund hat. Abends stellte er das Mädchen zur Rede und drehte durch. Immer wieder schlug er auf den Teenager ein und würgte das Mädchen bis zur Bewusstlosigkeit. Irgendwann gelang der 14-Jährigen die Flucht aus dem Haus. Sie informierte Freunde, die wiederum die Polizei alarmierten.
Die 14-Jährige wurde kurz darauf schwer verletzt am ZOB in Billstedt gefunden und ins Krankenhaus gebracht. Dort wurde sie von einem Rechtsmediziner untersucht, der die Verletzungen zum Zeitpunkt der Tat als akut lebensbedrohlich einstufte. Nach intensivmedizinischer Behandlung ist die Schülerin aber inzwischen außer Lebensgefahr.
Die Staatsanwaltschaft beantragte einen Durchsuchungsbeschluss sowie einen Haftbefehl wegen versuchten Mordes gegen den Vater. Sonntag früh dann der Zugriff: Polizisten des Spezialeinsatzkommandos konnten den Mann in seinem Haus festnehmen und abführen. Der Kaufmann kam ins Untersuchungsgefängnis am Holstenglacis (Neustadt). Die Mordkommission stellte am Tatort Beweismittel sicher und ermittelt weiter.
Nach Auskunft von Nachbarn hatte es in dem Haus schon öfter Ärger gegeben – sogar von einer Messerstecherei ist dabei die Rede. Der Besitzer des Hauses soll der Familie aus diesem Grund gekündigt haben.