Hamburger Morgenpost

DFB setzt Özil unter Druck

Boss Grindel fordert: Mesut muss sich äußern! Sein Vater Mustafa legt ihm Rücktritt nahe

- SIM

Er grüßt von einer Yacht, bestens gelaunt, um sich herum nichts als Wasser. So sieht sie aus, die bislang letzte Momentaufn­ahme von Mesut Özil. Was weiterhin fehlt, ist eine Aussage des Nationalsp­ielers zu seiner Zukunft. Die fordert nun auch DFB-Präsident Reinhard Grindel ein. Ob Özil ihn erhört?

Die Schlammsch­lacht ist auch weiterhin in vollem Gange. Nachdem sich zunächst DFB-Manager Oliver Bierhoff klar positionie­rt und Özils Nominierun­g für den deutschen WM-Kader nachträgli­ch in Frage gestellt hatte, ruderte der Manager recht holprig zurück – und fühlte sich missversta­nden. Infolgedes­sen legte Özils Vater Mustafa seinem Sohn in der „Bild am Sonntag“einen Rücktritt aus dem Nationalte­am nahe. Der Einzige, der auch weiterhin beharrlich schweigt, ist Mesut Özil. Das aber muss in Kürze ein Ende haben, so fordert es der DFB.

„Erdogate“, das Foto mit dem türkischen Staatsober­haupt und die seit sechs Wochen nicht enden wollenden Diskussion­en. Nahezu jede Aussage zu diesem Thema, egal von wem, ist ein Politikum. Özil aber hat sich nie erklärt. Damit müsse nun Schluss sein, fordert Grindel. „Es stimmt, dass sich Mesut bisher nicht geäußert hat“, sagte der DFB-Präsident in einem Interview mit dem „kicker“(Montagsaus­gabe). „Das hat viele Fans enttäuscht, weil sie Fragen haben und eine Antwort erwarten. Diese Antwort erwarten sie zurecht. Deshalb ist es für mich völlig klar, dass sich Mesut, wenn er aus dem Urlaub zurückkehr­t, auch in seinem eigenen Interesse öffentlich äußern sollte.“

Eine klare Ansage des Präsidente­n. Man fragt sich nur: Warum kommt sie erst jetzt, mit sechs Wochen Verspätung?

Ob Özil sich wirklich öffentlich äußern wird, steht auf einem ganz anderen Blatt. „Er ist geknickt, enttäuscht und gekränkt“, sagte sein Vater Mustafa der „Bild am Sonntag“. „Wenn ich an seiner Stelle wäre, würde ich sagen: Schönen Dank, aber das war es.“

Klar ist: Nur wenn Özil sich erklärt, wird er auch weiterhin die Chance haben, für Deutschlan­d zu spielen. Diese Haltung herrscht beim DFB vor. Fragt sich nur: Will Mesut Özil das überhaupt noch? Das wird am Ende nur er selbst wissen. Und das Meer, auf dem er gerade umher schippert.

Deshalb ist es für mich völlig klar, dass sich Mesut (...) öffentlich äußern sollte. DFB-Präsident Reinhard Grindel im „kicker“

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Ob Mesut Özil jemals wieder für Deutschlan­d spielen wird? Zunächst mal fordert der DFB (links Manager Oliver Bierhof ) von ihm eine Erklärung ein.

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