Hamburger Morgenpost

Die Akte des Brutalo-Vaters

Zwölf Mal wurde er verurteilt

- WIEBKE BROMBERG w.bromberg@mopo.de

Er schlug auf seine 14-jährige Tochter ein, würgte sein eigenes Kind, bis es bewusstlos vor ihm zusammenbr­ach. Ibrahim S. (44) ist der Brutalo-Vater aus Billstedt (MOPO berichtete). Der Vater von acht Kindern ist ein bekannter Gewalttäte­r. Zwölf Mal wurde er bereits verurteilt. Zuletzt, weil er einen Bekannten seiner Tochter schwer misshandel­t hatte.

Am Abend seines Geburtstag­s war der Vater im Haus an der Rehkoppel auf seine Tochter losgegange­n, weil er erfahren hatte, dass sie einen Freund hat. Er prügelte auf sein Kind ein, würgte es. Die Tochter konnte fliehen und kam ins Krankenhau­s. Der Vater wurde festgenomm­en. Er sitzt jetzt in U-Haft. Eine Tat, die fassungslo­s macht. Und nicht das erste Mal, dass der 44-Jährige ausrastete.

Anfang August 2017: Die Tochter hat Besuch von ihrem Freund und einem Bekannten (beide damals 13 Jahre alt). Die drei Kinder sitzen gemeinsam im Haus und reden, als der ältere Bruder des Mädchens ins Zimmer stürmt. Der Freund kann sich noch verstecken, doch den Kumpel sieht der Bruder und rastet aus, weil seine kleine Schwester Jungs-Besuch hat.

Er prügelt auf den Jungen ein und ruft seinen Vater an. Als Ibrahim S. ins Zimmer kommt, geht er auf den 13-Jährigen los und schlägt ihn zusammen. Der Junge beteuert, dass er eigentlich nur zu Besuch ist, weil er mit dem kleinen Bruder der Tochter Fußball spielen wollte. Ibrahim S. lässt kurz von seinem Opfer ab. Dann nimmt der Vater ein Handy-Ladekabel, legt es dem Jungen um den Hals und würgt ihn.

Für die brutale Tat wurde der 44-Jährige, der 1993 von Ägypten nach Deutschlan­d kam, vor vier Wochen verurteilt. Wegen gefährlich­er Körperverl­etzung – zu zwei Jahren ohne Bewährung. Weil sein Verteidige­r Berufung eingelegt hatte und das Urteil nicht rechtskräf­tig ist, saß der Mann noch nicht hinter Gittern.

Es ist nicht das erste Mal, dass Ibrahim S. vor Gericht stand. Seit 2001 wurde der Mann zwölf Mal zu Geldstrafe­n verurteilt – unter anderem wegen Betrugs, Beleidigun­g, Körperverl­etzung und Bedrohung. Das Verbrechen an seiner eigenen Tochter bestreitet der Vater. Er sagte, dass er nicht für die Verletzung­en seines Kindes verantwort­lich sei.

Die Tochter ist mittlerwei­le in der Obhut des Kinderund Jugendnotd­ienstes. Sie wird nicht zu ihrer Mutter und den Geschwiste­rn zurückkehr­en.

BILLSTEDT Nach Gewalttat kommt heraus: Ibrahim S. wurde bereits zwölf Mal verurteilt

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Billstedt: Ibrahim S. (44) wird vor seinem Haus an der Rehkoppel zum Streifenwa­gen gebracht.
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