Drogenrazzia eskaliert – Großeinsatz
20 Streifenwagen, Beamte in voller Montur und jede Menge Aufregung! An der Hafenstraße ist gestern eine simple Drogenkontrolle völlig eskaliert – und führte zu einem Großeinsatz.
Hintergrund: Seit Monaten geht die Polizei offensiv gegen Hamburgs Dealer-Szene vor. Die Razzien durch die „Task Force Drogen“wird von Anwohnern jedoch kritisch gesehen. Ihr Vorwurf: Die „verdachtsunabhängigen Überprüfungen“von dunkelhäutigen Menschen seien eine Stigmatisierung.
Auch gestern wurde wieder eine Gruppe dunkelhäutiger Personen an der Balduintreppe überprüft. Als zwei Fahnder (25, 36) die Identität eines 28-Jährigen überprüfen wollten, türmte dieser jedoch. „Der Mann aus Guinea-Bissau hält sich illegal in Deutschland auf“, sagt ein Polizei-Sprecher.
Den beiden Polizisten gelang es jedoch, den 28-Jährigen festzuhalten. Der aber wehrte sich – es kam zu einer Rangelei. Dabei traf der Mann den gezogenen Schlagstock des einen Beamten, der damit wiederum das Gesicht seines Kollegen traf. Er erlitt eine Prellung.
Ein Dutzend Anwohner protestierte derweil gegen den Einsatz, störte diesen laut Polizei auch. Dabei gelang es dem 28-Jährigen erneut zu flüchten – auf das Gelände des Wohnprojekts „Plan B“. Der HafenstraßenHinterhof gehört zu einem Gebäude, das an der Bernhard-Nocht-Straße liegt. Die Anwohner dort gelten als polizeikritisch, am Eingang zum Hof hängt ein Banner mit der Aufschrift: „Bullen, Zivis und andere Arschlöcher müssen draußen bleiben.“
Die Beamten forderten schließlich Verstärkung an. Dutzende Polizisten suchten dann nach dem Flüchtigen, stürmten schließlich das Gebäude. Der 28-Jährige wurde ohne Gegenwehr gefasst und sitzt jetzt in U-Haft. Gegen ihn wird nun ermittelt, weil er sich gegen seine Festnahme gewehrt hat.