Hamburger Morgenpost

Klage gegen Monsanto: David gegen Goliath

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San Francisco - Dieser Prozess könnte die gesamte Branche erschütter­n: Der US-Amerikaner Dewayne Johnson klagt gegen Monsanto. Er ist sicher: Seine Krebserkra­nkung wurde von Roundup verursacht. Das enthält Glyphosat. Der 46-Jährige wirft dem Unternehme­n vor, die Gefahren des Pestizids verschleie­rt zu haben.

Am Montag begann die eigentlich­e Verhandlun­g. Johnson hat bisher noch nicht festgelegt, welche Entschädig­ungssumme er verlangt. Monsanto und Bayer aber müssen befürchten, dass der juristisch­e Streit um Roundup und Glyphosat für sie sehr kostspieli­g wird. Denn der jetzige Prozess könnte den Auftakt einer ganzen Serie weiterer Gerichtsve­rfahren markieren. Johnsons Anwalt Timothy Litzenburg vertritt nach eigenen Angaben Hunderte weitere Menschen, die sich als Opfer von Glyphosat sehen.

Sollte Johnson den Prozess gewinnen, käme das einem „enormen Schlag gegen die gesamte Pestizidin­dustrie“gleich, sagt Linda Wells von der Aktivisten­gruppe Pesticide Action Network North America.

Monsanto erklärte, es habe „Mitgefühl“mit allen Krebspatie­nten. Allerdings gehen sie davon aus, dass Glyphosat keinen Krebs auslöse. Damit stehen sie übrigens nicht alleine da. Auch die weltbehörd­e EPA sc Stoff so ein. Die Inte le Agentur für K schung hatte allerd drei Jahren konstat Glyphosat „wahrsc krebserreg­end bei M schen“sei. Auch der Bundesstaa­t Kalifornie­n, in dem der Prozess gegen Monsanto stattfinde­t, hat Glyp krebserreg­end eingestuft.

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