Hamburger Morgenpost

Warum w r in der Patsche sitzen

- RALF DORSCHEL politik@mopo.de

80 Milliarden für Flinten und Kanonen statt für Schulen und Pf ege: Solch unvorstell­bare Summen wären fällig, wollte Deutschlan­d die Zwei-Prozent-Rüstungsvo­rgabe der NATO erfüllen. Blöd nur: Die Deutschen haben unter US-Druck 2014 diesem Ziel zugestimmt. Und zieren sich jetzt: 1,5 Prozent sollen es werden – doch im Vertrag steht nun mal mehr und all die klugen Verweise Berlins auf Friedenssi­cherung durch Entwicklun­gshilfe helfen nicht aus der Patsche. Weshalb Trump leichtes Spiel hat. Dass der US-Präsident nun ausgerechn­et deutsche Kontakte zu Russland als Vorwand für seine Schimpftir­ade nimmt, ist bizarr – schließlic­h hat Trump überhaupt keine Probleme gehabt, sich seine eigene Wahl von Putins Freunden zurechtbie­gen zu lassen. Stimmt ja: Dieser Präsident ist ein Rüpel und weltpoliti­scher Brandstift­er. Aber: Vertrag ist Vertrag. Und irgendwann werden die Deutschen entweder neue Unsummen für Waffen ausgeben müssen. Oder aber die NATO-Partner überzeugen, dass dieses ZweiProzen­t-Ziel ein verheerend­er Fehler war.

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