Auch Ärger für illegale Vermieter
SPD-Politiker will Task-Force einrichten
Wohnungen für Zehntausende Hamburger fehlen, doch die Zahl der illegal angebotenen Unterkünfte steigt enorm an. Dagegen will ein SPD-Politiker jetzt rigoros vorgehen.
Der Plan von Torben Wiencke, Geschäftsführer der SPD-Fraktion Mitte: Eine Task-Force nach dem Vorbild der „Soko Autoposer“, die sehr aktiv ist und Fahndungserfolge zügig öffentlich macht. Die Einheit soll sich aus Behördenmitarbeitern der betroffenen Bezirke zusammensetzen. Einen Beschluss zu dem Thema verabschiedete der Hauptausschuss des Bezirks Mitte in den vergangenen Tagen, wie das „Abendblatt“berichtet.
Der Hintergrund: Auf Internet-Plattformen wie Airbnb können Nutzer ihre Wohnung oder Zimmer untervermieten – und ordentlich abkassieren. Im Fokus der Ermittler steht dabei die gewerbliche Nutzung von Wohnraum.
Anbieter, die vorrübergehend ein Zimmer untervermieten, hätten nichts zu befürchten, so der SPD-Mann zum „Abendblatt“. Auf MOPO-Nachfrage erklärte er: „Uns ist es wichtig, dass wir ein Truppe haben, die dem Problem wirkungsvoll entgegentritt.“
Nun ist der Bezirksamtsleiter am Zug, denn: Laut Airbnb gibt es in Hamburg derzeit 5395 Anbieter, die insgesamt 6260 Unterkünfte inserieren.
Siegmund Chychla vom Mieterverein Hamburg beziffert die Zahl der fehlenden, bezahlbaren Wohnungen in Hamburg auf 30 000 bis 40 000. Der Miet-Experte unterstützt die Forderungen nach einer Eingreiftruppe. Sein Vorschlag: „Würde man das Bußgeld für illegale Vermietung anheben, würde die Task-Force sogar kostendeckend arbeiten können.“
Für Unmut sorgen bei ihm auch die vier Prozent Leerstand bei Gewerbef ächen. Um einen gesunden Wohnungsmarkt zu haben, bräuchte es eine ähnlich hohe Quote an Leerstand, so Chychla, damit die Suchenden auf dem Wohnungsmarkt die Wahl hätten.