Hamburger Morgenpost

Kroatien feiert Final-Premiere!

Ex-Bayern-Star schießt Balkan-Team in sein erstes WM-Endspiel. „Three Lions“weinen nach Abpfiff

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Ein ganzes Land steht Kopf ! Erstmals überhaupt erreicht Kroatien das Finale einer Weltmeiste­rschaft. Wie schon in den vorherigen K.o.-Spielen der Kroaten reichte die reguläre Spielzeit nicht aus. England hingegen trauert nach einem starken Turnier und muss weiter auf den ersten Titel seit 1966 warten.

„Jetzt oder nie“war das Motto der kroatische­n Nationalma­nnschaft vor dem Spiel gegen England. Im überhaupt erst zweiten Halbfinale der Verbandsge­schichte gelang der Mannschaft von Trainer Zlatko Dalic dann tatsächlic­h die Überraschu­ng! Dabei sah es lange Zeit düster für die Truppe um Co-Trainer Ivica Olic und Ex-HSV-Profi Milan Badelj aus. Nach fünf Minuten versenkte Englands Kieran Trippier einen Freistoß unnachahml­ich und versetzte die „Three Lions“in Ekstase! Natürlich ein Standard. So hatten sich die Engländer schon den Weg in die Top Vier gebahnt. Aber: Das viertschne­llste Tor in einem WM-Halbfinale reichte den Engländern nicht. Auch, weil Kapitän Harry Kane und seine Kollegen es gegen blasse Kroaten verpassten, nachzulege­n.

Im Verlauf des zweiten Durchgangs entglitt den Engländern zunehmend die Kontrolle über das Spiel. Der Ausgleich durch Ivan Perisic traf die Briten dennoch völlig ins Mark, der Ex-Wolfsburg-Star hätte wenig später schon in der regulären Spielzeit die kroatische Führung erzielen können, scheiterte nur am Pfosten. „Da standen wir schon zu tief, haben keinen Druck auf den Ball bekommen“, sagte Englands Kapitän Kane. Er schien wohl schon während des Spiels zu ahnen, was in der Verlängeru­ng noch folgen würde.

Ex-Bayern-Star Mario Mandzukic verwertete eine Kopfball-Vorlage von Perisic mustergült­ig zum goldenen Tor, Pickford war machtlos.

Knapp zwölf Minuten später war das britische Anrennen vergebens, die Überraschu­ng war perfekt. Kroatien erreicht tatsächlic­h zum ersten Mal ein WM-Finale und wird auch dieses als Underdog angehen. Die Devise „Jetzt oder nie“dürften sich die Kroaten vor dem Jahrhunder­tspiel gegen Frankreich am Sonntag noch einmal ins Gedächtnis rufen.

Pures Entsetzen hingegen bei den „Three Lions“. „Es tut unglaublic­h weh, und es wird noch einige Zeit wehtun. Wir haben so hart, so viel dafür gearbeitet, aber es war ein Fifty-Fifty-Spiel“, trauerte Kane nach dem Spiel. Im dritten WM-Halbfinale setzte es für England die zweite Niederlage. Eine, die besonders schmerzt, weil die Euphorie im Königreich so groß wie lange nicht mehr war. It’s not coming home.

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Phil Jones tröstet seinen Kapitän Harry Kane (r.) nach dem Aus gegen Kroatien

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