Hamburger Morgenpost

Selbstmord nach Abschiebun­g

AFGHANISTA­N Flüchtling lebte in Hamburg

- STE/SAN

Ein straffälli­g gewordener Asylbewerb­er, der kürzlich aus Hamburg nach Afghanista­n abgeschobe­n wurde, hat sich dort erhängt. Jamal N. sei am Dienstag in einer von der Internatio­nalen Organisati­on für Migration (IOM) zur Verfügung gestellten vorübergeh­enden Unterkunft in Kabul aufgefunde­n worden, sagte ein Mitarbeite­r des Flüchtling­sministeri­ums in Kabul.

Der Mann aus der nordafghan­ischen Provinz Balkh sei 23 Jahre alt gewesen und habe acht Jahre lang in Deutschlan­d gelebt, zuletzt in Hamburg.

Laut Hamburger Ausländerb­ehörde hatte der junge Afghane etliche Strafanzei­gen wegen Raubes, Drogendeli­kten, gefährlich­er Körperverl­etzung. Verurteilt war er wegen Diebstahls, versuchter gefährlich­er Körperverl­etzung, Besitzes von Drogen und Erschleich­ung von Leistungen.

Ein Foto, das angeblich aus dem Hotelzimme­r stammt, zeigte einen Toten mit bloßem Oberkörper an einem Seil hängend.

Mit dem jüngsten Abschiebef­lug aus Deutschlan­d hatten Bund und Länder 69 Passagiere und damit ungewöhnli­ch viele abgelehnte Asylbewerb­er nach Afghanista­n zurückgebr­acht. Allein Bayern hatte 51 Afghanen in den Flieger gesetzt, der am Abend des 3. Juli in München gestartet war.

Erst am Dienstag hatte Bundesinne­nminister Horst Seehofer darauf hingewiese­n, dass rund um seinen 69. Geburtstag passenderw­eise 69 Menschen abgeschobe­n worden waren.

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