Wir lassen ABBA wieder auferstehen
Björn und Benny verraten, wie die zwei neuen Songs entstanden sind und wie die geplante Tour mit Avataren laufen soll
Zwei neue Lieder, eine Tour mit Hologrammen statt den echten Musikern – das angekündigte ABBAComeback versetzte die Fans in Ekstase. Und kommende Woche läuft der Musical-Film „Mamma Mia 2“an. Was für eine Wiederauferstehung! Die MOPO traf die Band-Bosse Benny Andersson (71) und Björn Ulvaeus (73) zum Interview. MOPO: ABBA hat viele Musiker beeinflusst.
Benny Andersson: Es ist schmeichelhaft, wenn selbst U2 findet, dass wir gut sind. Björn Ulvaeus: Led Zeppelin waren die Ersten, die das gesagt haben. Und die waren cool, während ABBA eindeutig uncool war.
Benny: Heute sind wir zu alt, um uncool zu sein.
Warum leben Anni-Frid (72) und Agnetha (68) zurückgezogener als Sie beide? Björn: Das hat sich einfach so ergeben. Benny: Mir wäre es lieber, wenn Sie heute hier sitzen würden.
Björn: Genau. Sie waren die Gesichter von ABBA.
Gibt es die Chance, dass die Gruppe sich wieder vereinigt?
Benny: Nein, das wird nicht passieren.
Björn: Was nicht heißt, dass wir nicht wieder ein paar Songs für sie schreiben würden.
Aber waren Sie nicht alle wieder zusammen im Studio?
Björn: Ja, letztes Jahr im Juni. Benny und ich arbeiten an diesem AvatarProjekt. Da singen virtuelle Figuren von uns einige neue Songs. Benny hat sie geschrieben.
Benny: Da haben wir die Girls angerufen und sie haben „ja“gesagt, „kein Problem“. So kam es, dass wir zwei Tage mit ihnen im Studio verbracht haben.
Wie hat sich das 35 Jahre nach der Trennung angefühlt?
Benny: Als ob nur sechs Monate vergangen wären. Es war erstaunlich, wie glücklich wir alle waren, zusammen zu sein, zusammen zu arbeiten.
Haben Sie all die Zeit überhaupt keinen Kontakt mehr gehabt?
Benny: Wir sind immer noch Freunde. Treffen uns gelegentlich. Hier und da.
Erklären Sie uns, was es mit diesem Avatar-Projekt auf sich hat.
Benny: So richtig wissen wir auch noch nicht, wie das läuft. Wir vier werden auf Tournee gehen. Nur, dass es nicht wir selbst sind. Aber es fühlt sich an – so hoffe ich es jedenfalls – als ob wir es wirklich sind, als ob wir Kontakt mit dem Publikum haben.
Haben sich Ihre Ex-Frauen Agnetha und Anni-Frid stimmlich verändert? Benny: Das verändert sich mit dem Alter. Wenn du vor 35 Jahren ein hohes F singen konntest, dann kriegst du heute ein E oder so etwas hin. Aber wir passen dem unsere Songs an.