Hamburger Morgenpost

Diese Limo ist ein HVV-Bus

E-Shuttle zur Haltestell­e:

- MIKE SCHLINK mike.schlink@mopo.de

Einmal mit dem Bus bis vor die eigene Haustür fahren – davon träumen HVV-Kunden schon länger. Vor allem immer dann, wenn es in Strömen regnet oder sie schwere Einkäufe dabeihaben. In Lurup und Osdorf wird dieser Traum jetzt wahr: Kleine E-Shuttle verstärken dort ab sofort den Nahverkehr. Sie sehen aus wie Londoner Taxis und sollen die beiden Stadtteile in Hamburgs Westen endlich mobil machen. Dort gibt’s bisher keine UBahn, keine zentrale S-Bahn und nur ein dürftiges BusNetz. „Aber es gibt große Wohnblöcke, die besser an den Nahverkehr angebunden werden müssen“, sagt Verkehrsse­nator Frank Horch (parteilos).

Das fanden auch die Verkehrsbe­triebe HamburgHol­stein (VHH) und die Bahn-Tochter „Ioki“. Gemeinsam präsentier­ten sie gestern einen weltweit einmaligen Fahr-Service: Kunden können sich per App einen Mini-Bus bis vor die Haustür bestellen und von dort innerhalb der beiden Stadtteile zu einer HVV-Haltestell­e fahren – und von dort zurück nach Hause. Und das alles zum HVV-Tarif! „Das Haustür-zu-Haustür-Geschäft ist der Taxi-Union vorbehalte­n“, betont VHH-Chef Jan Görnemann.

Auch Hansa-Taxi sieht in dem neuen Mobilitäts­service keine Konkurrenz. „Das ist ein gutes Angebot“, sagt ein Sprecher. In Spitzenzei­ten würde die Taxi-Union sogar Fahrzeuge zur Verfügung stellen, um das „Ioki“Angebot zu gewährleis­ten. Aktuell sind fünf E-Shuttle im Einsatz, je nach Nachfrage soll die Zahl auf 25 erweitert werden, so Görnemann.

Kunden sollen die Fahrzeuge nicht allein nutzen. Nach der Buchung werden automatisc­h ähnliche Routen – wenn möglich – zu Fahrgemein­schaften gebündelt. „Im Idealfall sind immer zwei bis drei Personen in einem Fahrzeug unterwegs“, so Görnemann. Nach 100 Tagen wolle man das Pilotproje­kt auswerten. Die Verantwort­lichen schließen eine Ausweitung des Angebots in andere Stadtteile nicht aus.

Der Fahrdienst ist zunächst von Montag bis Freitag zwischen vier Uhr morgens und ein Uhr nachts verfügbar. Ab 8. August dann rund um die Uhr. Auch Reservieru­ngen sind möglich. Die Wartezeit bis zum Eintreffen des Fahrzeugs solle maximal 20 Minuten betragen, so „Ioki“-Chef Michael Barillère-Scholz. Die Bahn investiert 20 Millionen in das Projekt, der Senat schießt 900 000 Euro zu.

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„Ioki“heißt der neue FahrServic­e im HVV. Die Fahrzeuge erinnern an Londoner Taxis und fahren in Lurup und Osdorf bis vor die Haustür. Verkehrsse­nator Frank Horch (parteilos, kl. Foto) testete den Service bereits aus.
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