Hamburger Morgenpost

Jungfernst­ieg-Boss leidet mit dem Pracht-Boulevard

Gerhard Fuchs fordert mehr Polizei-Präsenz gegen Müll-Sünder und rücksichts­lose Skater

- MIKE SCHLINK mike.schlink@mopo.de

Hamburgs Pracht-Boulevard leidet – und mit ihm Gerhard Fuchs. Der Vorsitzend­e vom Verein „Lebendiger Jungfernst­ieg“ist bestürzt über die Entwicklun­g rund um die Binnenalst­er und fordert ein härteres Vorgehen der Stadt gegen rücksichts­lose Bürger. Der Jungfernst­ieg befindet sich in einem desolaten Zustand. Müll, Unkraut, bauliche Schäden und ein zum Teil kriminelle­s Partyvolk haben einem der schönsten Plätze Hamburgs zuletzt den Glanz genommen (MOPO berichtete).

„Wir alle, die die Flaniermei­le nutzen, müssen uns hinterfrag­en, wie es zu dieser Situation kommen konnte“, sagt der ehemalige A7Koordina­tor und Bezirksamt­sleiter Wandsbek. Schließlic­h habe sich die Alster-Promenade nicht von allein in einen Schandflec­k verwandelt, so Fuchs.

„Das ist kein Idealzusta­nd“, sagt der 75-Jährige. Er sei „sehr unglücklic­h“– auch weil sein Verein vor zwölf Jahren massiv dazu beigetrage­n hat, dass der Jungfernst­ieg für 16 Millionen Euro saniert wurde.

„Wir haben hier eigentlich eine Perle, direkt am Wasser. Das muss den Menschen bewusst werden“, sagt er. Den aktuellen Zustand zu dulden, sei keine Option. Sein Appell: „Wem der Jungfernst­ieg etwas wert ist, der muss sich auch so verhalten.“Das gelte für Hamburger und Touristen gleicherma­ßen.

Für alle, die sich weiterhin „rücksichtl­os und egoistisch“verhalten, wünscht sich Fuchs Konsequenz­en. Zum Beispiel für die Skater, die die Treppen neben dem Alster-Pavillon als SkatePark zweckentfr­emdet haben. Dadurch sind in den Bodenplatt­en Risse entstanden und andere Besucher gefährdet worden. „Wenn das nicht aufhört, müsste die Polizei dort vielleicht aktiver werden“, sagt Fuchs.

Der Stadtreini­gung attestiert er derweil einen guten Job, die tue, was sie könne. Und auch der Bezirk sei „sehr engagiert“, etwa was die Behebung von Bodenschäd­en betrifft. „Die Behörden leisten viel. Die Bürger müssen dem Beispiel folgen“, so Fuchs.

 ??  ?? Gerhard Fuchs (75) ist Vorsitzend­er des Vereins „Lebendiger Jungfernst­ieg“. Er appelliert an jeden einzelnen Bürger, die Situation rund um die Binnenalst­er zu verbessern.
Gerhard Fuchs (75) ist Vorsitzend­er des Vereins „Lebendiger Jungfernst­ieg“. Er appelliert an jeden einzelnen Bürger, die Situation rund um die Binnenalst­er zu verbessern.
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