Jungfernstieg-Boss leidet mit dem Pracht-Boulevard
Gerhard Fuchs fordert mehr Polizei-Präsenz gegen Müll-Sünder und rücksichtslose Skater
Hamburgs Pracht-Boulevard leidet – und mit ihm Gerhard Fuchs. Der Vorsitzende vom Verein „Lebendiger Jungfernstieg“ist bestürzt über die Entwicklung rund um die Binnenalster und fordert ein härteres Vorgehen der Stadt gegen rücksichtslose Bürger. Der Jungfernstieg befindet sich in einem desolaten Zustand. Müll, Unkraut, bauliche Schäden und ein zum Teil kriminelles Partyvolk haben einem der schönsten Plätze Hamburgs zuletzt den Glanz genommen (MOPO berichtete).
„Wir alle, die die Flaniermeile nutzen, müssen uns hinterfragen, wie es zu dieser Situation kommen konnte“, sagt der ehemalige A7Koordinator und Bezirksamtsleiter Wandsbek. Schließlich habe sich die Alster-Promenade nicht von allein in einen Schandfleck verwandelt, so Fuchs.
„Das ist kein Idealzustand“, sagt der 75-Jährige. Er sei „sehr unglücklich“– auch weil sein Verein vor zwölf Jahren massiv dazu beigetragen hat, dass der Jungfernstieg für 16 Millionen Euro saniert wurde.
„Wir haben hier eigentlich eine Perle, direkt am Wasser. Das muss den Menschen bewusst werden“, sagt er. Den aktuellen Zustand zu dulden, sei keine Option. Sein Appell: „Wem der Jungfernstieg etwas wert ist, der muss sich auch so verhalten.“Das gelte für Hamburger und Touristen gleichermaßen.
Für alle, die sich weiterhin „rücksichtlos und egoistisch“verhalten, wünscht sich Fuchs Konsequenzen. Zum Beispiel für die Skater, die die Treppen neben dem Alster-Pavillon als SkatePark zweckentfremdet haben. Dadurch sind in den Bodenplatten Risse entstanden und andere Besucher gefährdet worden. „Wenn das nicht aufhört, müsste die Polizei dort vielleicht aktiver werden“, sagt Fuchs.
Der Stadtreinigung attestiert er derweil einen guten Job, die tue, was sie könne. Und auch der Bezirk sei „sehr engagiert“, etwa was die Behebung von Bodenschäden betrifft. „Die Behörden leisten viel. Die Bürger müssen dem Beispiel folgen“, so Fuchs.