Höhlen-Kinder glücklich: Endlich nach Hause!
Fußball-Jungs schildern bei öffentlichem Auftritt das Wunder ihrer Rettung
CHIANG RAI - Die Stimmung wirkte gelöst, gar fröhlich, als die zwölf jugendlichen Fußballer aus Thailand und ihr Trainer (25) sich erstmals nach ihrer Rettung der Öffentlichkeit zeigten. Zuvor hatten sie bis zu 17 Tage in einer Kammer der überschwemmten Tham-LuangHöhle verbracht. Nach ihrer spektakulären Rettung, an der mehr als 1000 Helfer beteiligt waren, mussten sie noch acht Tage im Krankenhaus bleiben, um Infektionen auszuschließen. Nachdem die thailändischen Behörden die Jungen bei der Pressekonferenz in der Provinzhauptstadt Chiang Rai präsentiert hatten, durften sie endlich nach Hause.
Drei Kleinbusse hatten die Spieler aus dem Krankenhaus abgeholt. Sie trugen Trikots, einige von ihnen hatten sich Armschmuck angelegt. An Pressevertretern und Schaulustigen vorbei gingen sie in den Saal. Dort war ein kleines Fußballfeld aufgebaut. Als Beweis dafür, dass es ihnen inzwischen wieder gut geht, dribbelten die Jungen mit Bällen vor den Fotografen. Nach Angaben der rzte haben sie nach den Tagen in der Höhle im Durchschnitt wieder drei Kilo Gewicht zugelegt.
Die Präsentation der Geretteten unter dem Motto „Thailand kommt voran“ wurde live im Fernsehen übertragen. Die Nationalhymne wurde gespielt – dann kamen die Jungs zu Wort. Der 14-jährige Adul Sam-on, der f ießend Englisch spricht und so in der Höhle die Kommunikation mit den Helfern ermöglicht hatte, berichtete, dass sie eigentlich nur eine Stunde in der Höhle bleiben wollten. Es wurden 17 Tage daraus. „Diese Erfahrung hat mir deutlich gemacht, was das Leben für ein Wert hat. Und was für Folgen ein einziger Fehler haben kann“, so Adul. Ihre Rettung nannte er ein Wunder. In den neun Tagen bis zu ihrer Entdeckung haben die Jungen nur Regenwasser getrunken und nichts gegessen. Sie hatten sogar versucht, sich einen Weg aus der Höhle zu graben, doch das hatte nicht funktioniert. Immerhin einen fünf Meter langen Tunnel hatten die vom Hunger geschwächten Kinder bis zu ihrer Entdeckung gegraben.
Einer seiner Mitspieler sorgte für einen großen Lacher, als er von seiner größten Angst in der Höhle berichtete. „Ich habe an meine Mama gedacht“, sagte er. „Ich wusste, sie würde schimpfen, weil ich so spät nach Hause komme.“Trainer Ekkapol Chanthawong bekräftigte: Richtige Angst hätte in der Höhle keines der Kinder gehabt. Sie seien immer ein Team gewesen und hätten gemeinsam nach einem Ausweg aus der Situation gesucht.
Ernst wurde es, als die Spieler noch einmal öffentlich des bei der Rettungsaktion verstorbenen thailändischen Tauchers Saman Kunan gedachten. Mit der Pressekonferenz, so heißt es von den Behörden, soll das große Interesse der Öffentlichkeit gestillt werden. Die Kinder sollen nun in Ruhe zurück ins Leben finden.