„Ich könnte mich nie auf 36 runterhungern“
Angelina Kirsch rechnet mit dem Magerwahn ab
Sie hat Kleidergröße 42/44 und bezauberte schon auf vielen Laufstegen: Plus-Size-Model Angelina Kirsch (30, Maße 105-76-113). Im Gespräch mit der MOPO plädiert sie für einen natürlichen Umgang mit den Kurven und spricht damit Millionen Frauen aus dem Herzen.
Liebe deine Körper, wie er ist – immer mehr Frauen machen sich derzeit dafür stark. Auch die in der Jury der TV-Show „Curvy Supermodel“(ab Donnerstag, 20.15 Uhr, RTL2) sitzt. „Ich denke, dass das mittlerweile eine Lebenseinstellung ist. Das ist auch toll. Dafür kämpfe ich. In dem ganzen Stress, den wir uns selbst mit Schönheitsidealen machen, vergessen wir zu leben“, sagt sie im MOPO-Gespräch.
Sie sagt aber auch: „Ich möchte mit diesem Aufruf ,Liebe dich selbst‘ nicht propagieren „Futtere, bis du platzt‘, oder ,Hungere dich runter, bis du zusammenklappst‘. Wir müssen wieder ein Bewusstsein für unseren Körper bekommen. Wir müssen darauf hören, wer wir sind, und was wir sind. Ich könnte mich nie auf eine Größe 36 runterhungern. Da wäre ich nicht glücklich“, sagt sie.
Ihr Freund Mario Dornbach wahrscheinlich auch nicht. Denn der liebt an Angelina vor allem ihre Kurven. „Ganz besonders mag er meine Sanduhr-Figur. Also dass meine Taille so schmal ist und meine Hüften so breit.“
In der neuen „Curvy Supermodel“-Staffel kämpfen 20 Kandidatinnen um die Krone. Auf das gewisse Etwas komme es an, sagt Angelina Kirsch. „Die Ausstrahlung unterscheidet uns Curvy Models von den dünnen Models. Wir verkaufen das Lebensgefühl“, sagt die Hamburgerin. Das Wichtigste sei dabei aber, dass sich die Mädels selbst wohlfühlen, um das Lebensgefühl auch zu verkörpern.
Angelina: „Wir feiern die Frauen mit den unterschiedlichsten Figurtypen und vor allem die Frauen mit Kurven. Wir suchen kein dünnes Model, sondern ein Curvy Model. Wir schulen die Mädchen auch besonders darin, dass sie sich in ihrer Haut wohlfühlen. Dass sie zu sich selbst finden und dass die Selbstliebe da ist. Das ist der größte Punkt, in dem wir uns von GNTM unterscheiden.“
Dass es bei „Germany’s Next Topmodel“mit Kandidatin Pia Riegel (22, wurde Dritte) dieses Jahr auch andere Frauentypen gab, habe sie mitbekommen. „Das ist ja absolut Musik in meinen Ohren“, sagt Angelina. „Aber ich muss auch dazu sagen, dass ich Pia nicht als curvy ansehe.“
Sie würde dem Durchschnittstyp Frau – der in Deutschland eine Größe 42 trägt – lediglich näher kommen. Die anderen Kandidatinnen, vor allem Gewinnerin Toni Dreher, seinen ihr viel zu dünn.
Angelina Kirsch: „Ich denke, das muss am Ende jeder für sich selbst definieren, aber Heidi sucht eben ihre dünnen Models, und wir suchen Curvy Models und damit sind wir alle glücklich.“