74 Menschen sterben bei Feuer-Inferno in Griechenland
Viele Flüchtende wurden vom Feuer eingeschlossen
Athen – In ihrer Verzweiflung rennen Menschen aus ihren Häusern. Sie flüchten vor dem Flammeninferno, das im Großraum Athen wütet. 74 von ihnen sterben, einige verbrennen bei lebendigem Leib. Die Waldbrände in Griechenland hinterlassen Tod, Zerstörung und die Frage nach dem Warum.
Als sich die Flammen am Montag nahe der Hafenstadt Rafina ausbreiten, fliehen Dutzende Menschen in Richtung Küste. Doch dorthin führt nur ein schmaler Pfad, den die Menschen im dichten Rauch nicht finden. Die Flammen kommen näher, kesseln sie ein. Als es keinen Ausweg mehr gibt, umarmen sie sich. Bis die Retter zu ihnen durchdringen, sind 26 Menschen tot – und liegen sich immer noch in den Armen. In einem Haus im Dorf Mati schließen die Flammen eine Frau und ihr Kind ein. Die Mutter schirmt ihr Kind mit ihrem Körper vor dem Feuer ab – vergebens. Beide verbrennen.
Viele Griechen steigen in ihre Autos, um dem Inferno zu entkommen. Doch die Straßen sind verstopft. Manche flüchten zu Fuß über den Strand, direkt ins Meer. Fischer suchen die Küste nach Überlebenden ab. Mehr als 50 Tote haben Helfer bislang aus der Asche geborgen. Über 170 Menschen sind verletzt, Dutzende werden noch vermisst. Ein Gebiet von 40 Quadratkilometern ist zerstört.
Doch wie konnte es so weit kommen? Am Montag ist es extrem trocken in Athen, starke Winde fegen über die Stadt. Im Westen bricht ein größeres Feuer aus. Dann kommt es zu neuen Bränden im Osten. Die Feuerwehr muss an zwei Fronten kämpfen, die Brände geraten außer Kontrolle. Die griechische Regierung will nun die Ursache klären. „Keiner soll ohne Hilfe bleiben – und nichts bleibt ohne Antworten“, sichert Ministerpräsident Alexis Tsipras zu. Die Brände sind nun zum Großteil eingedämmt. Das Auswärtige Amt rät Touristen aber, Orte östlich von Athen zu meiden.