PANORAMA 60 Jahre NASA: Zwischen Triumph und Tragödie
Die US-Weltraumbehörde steht vor neuen Herausforderungen
Auf die Frage nach den herausragendsten Errungenschaften der USRaumfahrtbehörde NASA muss der Astrophysiker John O’Meara nicht lange nachdenken. „Man kann nicht ignorieren, dass die NASA Menschen auf den Mond gebracht hat.“Die Mondlandung 1969 sei „ein Triumph für die NASA und den Geist der Menschheit“gewesen, ein „Schlüsselmoment“, sagt der Wissenschaftler. „Die Welt kam für einen kurzen Moment zusammen und freute sich gemeinsam – von so etwas bräuchten wir viel mehr.“
Die Mondlandung gelang früh in der Geschichte der NASA. Vor genau 60 Jahren,
WASHINGTON -
am 29. Juli 1958, unterzeichnete US-Präsident Dwight D. Eisenhower das „National Aeronautics and Space“-Gesetz, gründete damit die NASA. Es war die Reaktion auf eine deftige Niederlage: Am 4. Oktober 1957 war mit einer sowjetischen Trägerrakete der erste Satellit ins All gestartet – Sputnik 1. Das löste im Westen den „Sputnik-Schock“aus. Die NASA sollte die technische Überlegenheit der USA demonstrieren. Doch vorerst blieb sie die Nummer zwei: Der erste Mensch im All war 1961 der Russe Juri Gagarin. Auch den ersten Weltraumspaziergang absolvierte 1965 ein Russe. Doch dann hatte die NASA die Nase vorn! Bei der Apollo11-Mission betrat mit Neil Armstrong der erste Mensch den Mond. „Ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein riesiger Sprung für die Menschheit“– die Worte des Astronauten sind legendär. Auch alle weiteren Männer auf dem Mond waren NASA-Astronauten. Das Apollo-Programm wurde zum Erfolg, es war allerdings mit einer Katastrophe gestartet: Bei einem Test für Apollo 1 erstickten drei Astronauten in der Raumkapsel. Und es gab weitere Tragödien: 1986 explodierte die mit sieben Menschen besetzte Raumfähre Challenger kurz nach dem Start. 2003 verunglückte die Columbia mit ebenfalls sieben Menschen an Bord.
Die US-Raumfahrtbehörde mit Hauptsitz in Washington und Milliardenbudget hat heute 17 000 Mitarbeiter an Standorten überall in den USA. Sie hat mit zahlreichen Sonden das Planetensystem inklusive unserer Erde ausgiebig erforscht, mit Weltraumteleskopen tief in die Weite hinter unserem Sonnensystem gespäht und die Internationale Raumstation ISS mit aufgebaut. Die große Herausforderung der Zukunft ist der bemannte Flug zum Mars.