Trump will Treffen mit den Mullahs
Iran-Gipfel „ohne Vorbedingungen“möglich
WASHINGTON - Zuhause wird es für Donald Trump immer enger. Wohl auch deshalb überrascht der US-Präsident immer wieder außenpolitisch. So auch gestern: Im Konflikt mit Teheran ist er nach seinen Worten ohne Vorbedingungen zu einem Treffen mit seinem iranischen Amtskollegen Hassan Ruhani bereit.
„Ich würde mich sicherlich mit dem Iran treffen, wenn sie sich treffen wollten“, sagte Trump am Montag nach einer Begegnung mit dem italienischen Ministerpräsidenten Giuseppe Conte im Weißen Haus. „Ich weiß nicht, ob sie schon bereit dazu sind.“Der US-Präsident fügte hinzu: „Keine Vorbedingungen.“Trump sagte, er sei „jederzeit“zu einem Gespräch bereit, wann immer die iranische Führung ein solches Treffen wolle. Trump und die iranische Führung hatten sich in den vergangenen Tagen gegenseitig mit Drohungen überzogen.
Trump sagte, wenn ein sinnvolles Atomabkommen mit dem Iran getroffen werden könnte, dann wäre das „gut für sie, gut für uns, gut für die Welt“. Das Abkommen, das die USA im Mai einseitig aufgekündigt hatten, sei dagegen „eine Verschwendung von Papier“gewesen. Durch den Ausstieg der USA drohen Teheran nun wieder Sanktionen für den Finanz- und Energiesektor. Diese waren im Zuge des Abkommens ausgesetzt worden. Ein erster Teil der Sanktionen soll am 6. August wieder wirksam werden, ein weiterer im November.
Das 2015 erzielte Atomabkommen soll den Iran am Bau von Atombomben hindern. Teheran hatte sich im Gegenzug für wirtschaftliche Lockerungen und mehr Investitionen ausländischer Unternehmen dazu bereit erklärt, sein Atomprogramm aufzugeben und sich Kontrollen zu unterwerfen. Die Internationale Atomenergiebehörde hat dem Land wiederholt bescheinigt, die Auflagen zu erfüllen. Trump bekräftigte, das „brutale Regime im Iran“dürfe niemals Atomwaffen besitzen.