Notaufnahmen dicht: Behörde schaltet sich ein
Kritik an Asklepios: „Solche Engpässe sollen nicht vorkommen“
Charlotte Kref (21), Praktikantin in einer Mode-Redaktion: Die 21Jährige hat in ihrem Job freie Auswahl: Sie darf tragen, was auch immer sie möchte. Die Praktikantin hat Glück: „Es gibt keinen strengen Dresscode. Bei uns gilt: Je cooler, desto besser!“Gerade bei dem Wetter: optimal! Die Sperrungen der Asklepios-Notaufnahmen Wandsbek und St. Georg wegen Personalmangels (MOPO berichtete) haben ein Nachspiel: Jetzt hat sich die Gesundheitsbehörde eingeschaltet und verlangt eine Erklärung vom Krankenhaus-Betreiber.
Die Notaufnahme Wandsbek wurde mehrfach wegen fehlender Pflegekräfte für Rettungswagen gesperrt. Im Krankenhaus St. Georg sei laut „Marburger Bund Hamburg“ein Honorararzt wohl nicht zum Dienst erschienen und hatte dadurch eine Sperrung verursacht. Roland Ahrendt, Sprecher der Gesundheitsbehörde, spricht von „ungewöhnlichen“Fällen: „Es ist Aufgabe eines Krankenhausbetreibers, hier das notwendige Personal vorzuhalten und entsprechende Vorkehrungen zu treffen, dass solche Engpässe nicht vorkommen.“
Die Verantwortlichen bei Asklepios müssen sich derzeit in Gesprächen mit der Gesundheitsbehörde erklären. „Dass wir wegen Personalengpässen Sperrungen vornehmen, ist außergewöhnlich. Hintergrund sind neben der Urlaubszeit auch ein hoher Krankenstand und der allgemeine Fachkräftemangel. Besonders schwierig ist es, Personal für die Bereiche Intensivmedizin, OP und Notaufnahme zu finden. Das gilt für nahezu alle Kliniken mit Notaufnahmen“, sagt Asklepios-Sprecher Mathias Eberenz.
Generell ist es ganz normal, dass sich die Notaufnahmen aller Hamburger Krankenhäuser immer wieder zeitlich befristet abmelden. Das betrifft dann allerdings nur die Notfälle, die von der Feuerwehr mit Rettungswagen oder Hubschrauber eingeliefert werden sollen.
Alle Patienten, die selber in die Kliniken kommen, werden behandelt. „Im Regelfall erfolgt eine solche Abmeldung für eine Stunde. Gründe können zum Beispiel sein, dass sehr viele akute Notfälle versorgt werden müssen oder alle Kreißsäle belegt sind“, erklärt Roland Ahrendt. Er betont, dass diese Sperrungen enorm wichtig seien, damit Patienten nur dorthin gebracht werden, wo sie auch sofort versorgt werden können. „Hamburg hat mit insgesamt 21 Notfall-Krankenhäusern eine besonders hohe Dichte im Rettungswesen.“Deshalb sei auch bei einer mehrstündigen Sperrung eines Krankenhauses die Versorgung sichergestellt.