„Schwulenhass ist im Fußball verbreitet“
Wie der FC St. Pauli einem wichtigen Filmprojekt hilft
Von DORIT KOCH
Der Kinofilm „Mario“über die Liebe zwischen zwei homosexuellen Männern im Profifußball feiert Deutschlandpremiere auf dem Filmfest Hamburg. Der in der Schweiz produzierte Film spielt nicht nur in Hamburg, zu der Premiere am 2. Oktober werden neben Regisseur Marcel Gisler sowie den beiden Hauptdarstellern Max Hubacher und Aaron Altaras auch die Spieler des FC St. Pauli erwartet. Der in der Schweiz produzierte. Kinostart in Deutschland ist am 18. Oktober.
„Mit diesem Film möchten wir unser Publikum für ein wichtiges Thema sensibilisieren“, betonte Festivalchef Albert Wiederspiel. „In der Welt des Profifußballs ist Homophobie leider immer noch weit verbreitet. Wir freuen uns, dass der FC St. Pauli nicht nur Teil des Films ist, sondern immer wieder öffentlich gegen Homophobie Stellung bezieht.“Auch Produzent Rudolf Santschi dankte den Kiez-Kickern und dem Club BSC YB in Bern für die Unterstützung und Mitwirkung.
Erzählt wird die Geschichte des U-21-Stürmers Mario (Hubacher), der von einer Karriere als Fußballprofi und seinem Aufstieg in die erste Mannschaft seines Berner Vereins träumt. In Leon (Altaras), der aus Deutschland in den Schweizer Club gewechselt ist, sieht er zunächst einen direkten Konkurrenten, merkt aber bald, dass er mehr für ihn empfindet. Als Gerüchte über Mario und Leon in Umlauf kommen, werden beide von ihren Mannschaftskollegen gemieden.
„Als wir die Anfrage erhalten haben, ob wir uns vorstellen können, an dem Film mitzuwirken und unser Stadion zur Verfügung zu stellen, brauchten wir nicht lange zu überlegen“, erklärte Andreas Rettig, Geschäftsführer des FC St. Pauli. „Wir sind Überzeugungstäter und haben die Regenbogenfahne nicht aus Marketinggründen auf unserem Dach. Wir wollten unseren Teil dazu beitragen, dass auf das Tabuthema Homosexualität im Profifußball aufmerksam gemacht wird.“
Das Filmfest Hamburg zeigt vom 27. September bis 6. Oktober mehr als 130 Produktionen aus aller Welt.