Hamburger Morgenpost

Der TodesFahrs­tuhl von Eppendorf

Monteur (42) arbeitete im Schacht – und hat e keine Chance

- Von MIRIAM KHAN und DANIEL GÖZÜBÜYÜK

In einem Wohnhaus an der Kellinghus­enstraße hat sich gestern Mittag eine furchtbare Tragödie abgespielt: Bei Wartungsar­beiten löste sich ein Fahrstuhl, stürzte ab – und begrub einen Techniker (42) unter sich. Der Mann wurde schwer verletzt – und überlebte das Unglück nicht.

Gestern, kurz vor 12 Uhr. In die sommerlich­e Großstadti­dylle um die belebte Kellinghus­enstraße kracht ein lauter Knall hinein. Menschen schreien.

Ein Monteur aus Wiesbaden (Hessen) war mit zwei Kollegen vor Ort, um den relativ neuen gläsernen Aufzug zu warten. Sie hatten die Kabine nach oben gezogen und mit einem Sicherungs­seil fixiert. Alles schien normal, sicher. Doch während der Arbeiten riss plötzlich das Seil. Der Fahrstuhl donnerte nach unten, schlug mehrfach gegen die Glaswände. Das bremste den Aufzug, stoppte ihn aber nicht.

Der Hesse, der zu dieser Zeit in dem Schacht arbeitet, hat keine Chance.

Der Handwerker wird unter dem tonnenschw­eren Aufzug lebendig begraben, so berichtet es später die Feuerwehr. Sofort werden die Rettungskr­äfte alarmiert, mit einem Großaufgeb­ot eilen sie zur Unfallstel­le. Doch da der Aufzugkorb in dem Schacht verkeilt ist, gestaltet sich die Bergung schwierig. Erst durch Einsatz von Hydraulikg­erät kann der 42-Jährige befreit werden.

Die Retter bringen ihn ins Krankenhau­s, versuchen noch, den Monteur wiederzube­leben. Immer wieder Herzmassag­e, Beatmung. Doch die Ärzte können nichts mehr tun: Er erliegt seinen Verletzung­en.

Die beiden Mitarbeite­r der Aufzugfirm­a, die Zeugen des Unglücks, und eine Bewohnerin des mehrstöcki­gen Wohnhauses müssen von Notfallsee­lsorgern der Feuerwehr betreut werden. Warum der Fahrstuhl überhaupt abstürzen konnte, ist bislang noch unklar. Das Amt für Arbeitssch­utz hat die Ermittlung­en aufgenomme­n.

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 ??  ?? Ein Polizist am Aufzugssch­acht an der Kellinghus­enstraße. Die Feuerwehr hatte große Probleme mit der Bergung des verletzten Mannes.
Ein Polizist am Aufzugssch­acht an der Kellinghus­enstraße. Die Feuerwehr hatte große Probleme mit der Bergung des verletzten Mannes.
 ??  ?? Das Wohnhaus in Eppendorf: Im Innenhof ist der Lift-Schacht.
Das Wohnhaus in Eppendorf: Im Innenhof ist der Lift-Schacht.
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Feuerwehrl­eute bringen den Monteur zum Rettungswa­gen.

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