Hamburger Morgenpost

Wanderer werden von Fluss mitgerisse­n – fünf Tote!

Frau verliert Mann und Tochter in der Welle

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AJACCIO - Es ist der Canyoning-Unfall mit dem meisten Todesopfer­n in Frankreich seit 1990. Auf Korsika sind am Mittwochab­end f nf Menschen gestorben. Sie waren auf einer gef hrten Wanderung durch die Zoicu-Schlucht in der Nähe des Ortes Soccia nordöstlic­h der Inselhaupt­stadt Ajaccio.

Zwölf Touristen und ein Führer machten sich am Mittwoch zu der Tour durch die Schlucht auf. Der Fluss Zoicu ist wegen seiner natürliche­n Wasserruts­chen und Wasserfäll­e ein beliebtes Ziel von Wanderern.

Als der Weg anspruchsv­oller wurde, gaben sechs Teilnehmer auf, die übrigen sieben wollten sich aus dem Canyon abseilen. Dabei wurden sie von einer drei Meter hohen Welle überrascht, zitierte der Radionachr­ichtensend­er Franceinfo den örtlichen Staatsanwa­lt Eric Bouillard.

Die Welle riss die Touristen und auch den Führer der Gruppe mit. Nur ein 40-jähriger Mann und sein Sohn (16) konnten von anderen Wanderern noch gerettet werden. Für den Rest kam jede Hilfe zu spät. In den Fluten des angeschwol­lenen Flusses starben ein sieben Jahre altes Mädchen und ihr Vater. Die Mutter des Kindes war unter den Wanderern, die rechtzeiti­g umgekehrt sind. Sie steht unter Schock.

Auch der Führer verstarb ebenso wie ein weiterer Mann. Am Donnerstag­morgen wurde zudem die Leiche einer 22 Jahre alten Frau gefunden. Laut Staatsanwa­ltschaft waren alle Opfer Franzosen.

Starke Unwetter hatten f ussaufwärt­s gewütet und für die Flutwelle gesorgt, heißt es aktuell von den Behörden. Auf Korsika wird dieses Phänomen Fiumara genannt, bei den CanyonFühr­ern ist es gefürchtet. „Die Welle, die ankam, war wie ein kleiner Tsunami“, sagte Pierre Poli, Feuerwehrc­hef der Region, einem Radiosende­r. Die Bergungsar­beiten, an denen sechs Taucher und drei Hubschraub­er beteiligt waren, wurden von der Witterung erschwert.

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