Juden und Muslime gedenken gemeinsam in Auschwitz
Versöhnung an der Todeswand: „Die Trauer eint uns“. Ein Signal gegen die Rassisten
OSWIECIM - Starke Aktion zur Aussöhnung zwischen Juden und Muslimen: 25 junge Juden und muslimische Migranten aus Syrien und Irak haben gemeinsam im Konzentrationslager Auschwitz der Holocaust-Opfer gedacht. Die jungen Menschen, die in Schleswig-Holstein und Thüringen leben, setzten sich fünf Tage mit dem Massenmord an den europäischen Juden auseinander. „Die Trauer eint uns“, sagt der 25-jährige Syrer Khaled Naeem bedrückt. Die Erlebnisse rufen bei ihm Erinnerungen an den Bürgerkrieg in Syrien hervor. „Wir wollen uns dem Antisemitismus widersetzen und allen Rassisten die Stirn bieten“, sagte Aiman A. Mazyek (Zentralrat der Muslime). Auch die Ministerpräsidenten Schleswig-Holsteins und Thürin-
gens, Daniel Günther und Bodo Ramelow, waren nach Auschwitz gereist. Sie legten an der Todeswand, an der Tausende Häftlinge erschossen wurden, Kränze nieder. In Auschwitz-Birkenau wurden 1,1 Millionen Menschen von den Nazis ermordet.