Hamburger Morgenpost

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haus“wünschten mit Räumen für alle.

Ein öffentlich ausgeschri­ebener Wettbewerb brachte 1908 keine Entscheidu­ng, denn die Jury konnte sich unter den 66 eingereich­ten Entwürfen auf keinen Sieger einigen. So beauftragt­e der Senat Oberingeni­eur Ferdinand Sperber und den gerade ernannten neuen Baudirekto­r Fritz Schumacher damit, einen konsenzfäh­igen Entwurf auszuarbei­ten. Das Ergebnis stellte einen Kompromiss zwischen beiden Ansätzen dar. 1910 stimmte die Bürgerscha­ft zu und stellte 7,7 Millionen Mark für den Bau zur Verfügung, der noch im selben Jahr begann.

Als am 1. Juli 1914 Einweihung gefeiert wurde, war der Stadtpark Die 1924 fertiggest­ellt Stadthalle am Stadtparks­ee bot Platz für 10 000 Gäste. Im Zweiten Weltkrieg schwer von Bomben getroffen, wurde die Ruine (r.) in den 50er Jahren abgerissen.

noch lange nicht fertig, aber Tausende strömten auf das Gelände und nahmen von ihm Besitz.

Sie fanden eine klar gegliedert­e, symmetrisc­he Parkanlage vor.

Der Hamburger Stadtpark war einer der ersten Volksparks in Deutschlan­d, in denen das neue Gestaltung­sideal des „architekto­nischen“Parks umgesetzt wurde. Er war (und ist bis heute) durch Alleen und Hecken klar gegliedert mit einer dominanten Längsachse, die vom höchsten Punkt mit dem 1916 fertiggest­ellten Wasserturm

(dem heutigen Planetariu­m) bis zum Stadtparks­ee reicht. Weil nur vier Wochen nach der Inbetriebn­ahme der Erste Weltkrieg ausbrach, ging die Fertigstel­lung lange Zeit nur schleppend voran. Weil die Einwohner hungerten, erteilte die Stadt die Genehmigun­g, den Park als Ackerfläch­e zu nutzen. Den weiteren Ausbau trieb ab 1918 Hamburgs erster Gartenbaud­irektor Otto Linne – einer der bedeutends­ten Gartenrefo­rmer des frühen 20. Jahrhunder­ts – voran: Er ließ Spiel- und Sportstätt­en bauen, ein Spielplatz mit Planschbec­ken entstand.

1924 war auch die Stadthalle fertig, ein Großraumre­staurant mit Sälen und Terrassen, das mehr als 10000 Menschen Platz bot und von dem die Besucher den schönsten Blick über den Park hatten. Hier spielten täglich Kapellen zum Tanz auf. Immer donnerstag­s gab es Feuerwerk.

In den 20er und 30er Jahren erfüllte der Park das, was sich seine Planer erhofft hatten: Dort hatten Hamburger aller Schichten Gelegenhei­t, sich zu erholen, indem sie Sport trieben, Konzerte und andere

 ??  ?? In heißen Sommern ein Ort, an dem sich Hamburg abkühlt: Diese vier Badenixen genießen den Aufenthalt im Naturbad Stadtparks­ee.
In heißen Sommern ein Ort, an dem sich Hamburg abkühlt: Diese vier Badenixen genießen den Aufenthalt im Naturbad Stadtparks­ee.
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Von den Nazis eingeschmo­lzen: Dieses Denkmal an den Dichter Heinrich Heine befand sich im Stadtpark.

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