Alles auf Anfang!
Trendwende in Sandhausen? Ferati, Moritz und Mangala rutschen rein
Der Mund ist abgeputzt, die Wunden sind geleckt, aber die Schmach ist nicht vergessen! Nach dem 0:3 zum Auftakt gegen Holstein Kiel steht der HSV heute (13.30 Uhr) in Sandhausen schön mächtig unter Druck. In der Fußball-Provinz soll der miserable Saisonstart ausradiert werden – auch mit neuem Personal.
Sie war groß, die Euphorie rund um den Neustart in der Zweiten Liga. Doch nach dem Debakel gegen den Nordrivalen von der Förde verpuffte die positive Stimmung rund um den Volkspark innerhalb weniger Minuten.
Noch ist der Kredit der Fans vorhanden und die treue Anhängerseele soll heute endlich mit einem Erfolgserlebnis belohnt werden. Ein Sieg ist beim SVS Pf icht, das weiß auch Trainer Christian Titz. „Wir müssen geduldig sein und wenn sich Räume öffnen, dann müssen wir unsere individuelle Klasse ausspielen“, sagt der Übungsleiter und hat einen Plan ausgeheckt, wie er die erfahreneren Sandhäuser aufs Kreuz legen will.
Helfen soll vor allem eine veränderte Startelf. Titz mischt seine Mannschaft vor der Aufgabe im kleinsten Unterhaus-Spielort (Stadion hat Kapazität von nur 15414 Zuschauern) ordentlich durch.
Stuttgart-Leihgabe Orel Mangala wird den am Oberschenkel verletzten Matti Steinmann auf der SechserPosition ersetzen und darf gleich unter Beweis stellen, ob er den großen Vorschusslorbeeren gerecht werden kann. „Wir haben mit Stuttgart in der Vorbereitung dort gespielt. Sandhausen hat eine gute Mannschaft, die schwer zu bespielen ist. Sie ist gut im Pressing und bei Kontern“, warnt der Abräumer.
Im Angriff hat sich Titz für PierreMichel Lasogga entschieden, auf der Außenbahn deutet sich zudem der nächste Wechsel an: Arianit Ferati wird wohl überraschend für Tatsuya Ito ins Team rutschen und Vasilije Janjicic, der in der Vorbereitung zu den großen Gewinnern gehörte, wird offenbar durch Christoph Moritz ersetzt. Titz will zum Sieg rotieren und weiß: „Fußball ist ein Psychospiel.“Auch deshalb trommelte der 47-Jährige beim gestrigen Abschlusstraining noch einmal sein Team zusammen. Eine kurze Ansprache im Kreis, bevor es an die Bälle ging.
Die Marschroute ist klar: In Sandhausen müssen drei Punkte her – und das wird nur funktionieren, wenn alle an einem Strang ziehen. Das weiß auch Sportvorstand Ralf Becker: „Wir fahren nicht als der große HSV nach Sandhausen, sondern als Mannschaft, die sportlich ehrgeizige Ziele hat und alles dafür tun muss, um dort das Spiel zu gewinnen.“Heute soll sie also erst so richtig für den HSV beginnen, die Zweite Liga. Alles auf Anfang!