PANORAMA Eine Gefahr für sich und andere
Polizei wies ihn in die Psychiatrie ein. Ermittlungen gegen den Ex-Radprofi wegen versuchten Totschlags
Doping, Alkohol, Drogen, Randale – und dann die Zwangseinweisung in die Psychiatrie. Jan Ullrich hat die Kontrolle über sein Leben komplett verloren. Gegen den ExRad-Star, der eine Prostituierte gewürgt haben soll, wird weiter ermittelt. Wegen versuchten Totschlag und Körperverletzung. Wie es mit ihm weitergeht, entscheiden nun aber erst mal die Ärzte.
FRANKFURT/M. -
Jan Ullrich war am Freitagabend in eine psychiatrische Fachklinik eingewiesen worden. Aufgrund des „seelischen und körperlichen Zustands“des 44-Jährigen habe es keine andere Wahl gegeben, sagte eine Sprecherin der Polizei Frankfurt. In dem Zustand sei er eine Gefahr für sich selbst und andere gewesen. Und: „Er wollte nicht freiwillig in eine Entzugsklinik.“
Bei seiner Festnahme im Frankfurter Luxus-Hotel „Villa Kennedy“am Freitagmorgen stand Ullrich laut Staatsanwaltschaft unter „erheblichem Alkoholund Drogeneinfluss“. Er soll mit der Escort-Dame (31), die bei ihm auf dem Zimmer war, in Streit geraten sein, sie attackiert und gewürgt haben, bis ihr schwarz vor Augen wurde. Eigentlich war Jan Ullrich am Fotografen passen ein Auto ab vor dem Polizeipräsidium in Frankfurt, wo Ullrich in Gewahrsam war.
Donnerstagabend von Mallorca nach Frankfurt geflogen, um eine Therapie zu beginnen.
Immer wieder versuchten Freunde, ihm zu helfen. Wie Schauspieler Til Schweiger, auf dessen Finca auf Mallorca Jan Ullrich randaliert hatte und daraufhin die Nacht in einer Gefängniszelle verbrachte (MOPO berichtete). Oder Ex-Ski-Ass Frank Wörndl (59), der auf Mallorca erlebte, wie sich Ullrich zugrunde richtet. „Er hat vor meinen Augen mit zwei Mal Ansetzen eine Flasche Whiskey gesoffen und fünf Zigaretten gleichzeitig geraucht“, berichtete Wörndl dem Schweizer Portal „Blick“. Im Rausch habe Ullrich dann seine TV-Geräte ins Visier genommen. Wörndl: „Ich
habe in Ullrichs Villa ein paar Spiele der Fußball-WM versäumt, weil Jan mit dem Luftgewehr sechs Fernseh-Bildschirme zerschossen hat. Am Tag danach kommentierte Jan diese Aktion mit den Worten ,Das ist Rock ’n’ Roll, Elvis Presley hat ja auch mit einer Knarre auf seine Fernseher geballert.‘“Wörndl hatte vor, so sagt er, Jan Ullrich in eine Entzugs-Klinik zu bringen. „Als Jan von meinem Plan erfuhr, hat er mich von seiner Finca geworfen.“
In der „Bild“mutmaßt Frank Wörndl über einen Geschäftsmann, der häufig an Ullrichs Seite ist, dass dieser ein schlechter Einfluss sei. „Dieser Gerd ist ein Scharlatan. Er tut Jan nicht gut!“Weiter schreibt die Zeitung,