Dürre richtet mehr als eine Milliarde Euro Schaden an
Agrarministerin Julia Klöckner weist Forderung nach Soforthilfen zurück
Die wochenlange Dürre in vielen Regionen Deutschlands hat in der Landwirtschaft nach ersten Schätzungen aus den Ländern mehr als eine Milliarde Euro Schaden angerichtet. Der Bauernverband hat Hilfen von einer Milliarde Euro für Landwirte gefordert, die wegen der Trockenheit schwere Ernteausfälle erleiden.
Allein für Schleswig-Holstein meldete das Agrarministerium einen geschätzten Dürre-Schaden von 422 Millionen Euro an den Bund. Sachsen übermittelte
BERLIN -
eine Schätzung von rund 308 Millionen Euro, Sachsen-Anhalt von 237 Millionen Euro. Für Hessen geht das Landesagrarministerium davon aus, dass die Bauern Ernteausfälle von 150 Millionen Euro zu verkraften haben. Für die Forstwirtschaft des Landes werden zudem Verluste von rund 30 Millionen prognostiziert.
Bundesagrarministerin Julia Klöckner (CDU) hatte die Länder aufgerufen, über Schäden und vorgesehene Hilfen zu informieren. Morgen wollen Experten von Bund und Ländern erneut über die Lage beraten, nachdem sie Ende Juli eine erste Bestandsaufnahme gemacht hatten. Bei den Schäden beobachten auch die Länder regionale Unterschiede. Entscheidungen zu Hilfen werden vorerst nicht erwartet.
„Ich kann nicht ohne repräsentative Zahlen, Daten und Fakten den nationalen Notstand ausrufen und nach Gefühl Zahlungen veranlassen“, sagte Julia Klöckner dem „Spiegel“.