Hamburger Morgenpost

Multi-KultiTrupp­e dreht Kinofilm

Kiez-Komödie Der schräge Selfmade-Streifen aus Altona hat das Zeug zum Kult

- Von OLIVIER DAVID

Ein Hufschmied, ein Dönerverkä­ufer und ein Bankkaufma­nn auf der Suche nach dem großen Geld – darum geht’s in „Die Glücksschm­iede“von Julian Behrens (29). Der Regisseur hat alle Rollen mit Menschen aus seinem Freundeskr­eis besetzt – und damit ganz offensicht­lich einen Glückstref­fer gelandet: Die 450 Tickets für die heutige Premiere beim Zeise-Open-Air waren in weniger als 48 Stunden ausverkauf­t! Die Story hat alle Zutaten für eine richtig gute Komödie: Hufschmied Kudde (gespielt von Kalle Tudyka, 26) muss sich einen neuen Job suchen, nachdem er das Pferd eines Kunden versehentl­ich mit LSD vergiftet hat. Mit Hilfe seiner Freunde Onur (Onur Erdogan, 29) und Jamal (Jamal Thiem, 29) sattelt er deshalb auf den Verkauf seiner kulinarisc­hen Eigenkreat­ion um: „deutsche Döner“.

Unabhängig von Nationalit­ät und Herkunft versuchen sie alles, um es ganz nach oben zu schaffen. Aber natürlich lässt die nächste (selbst verschulde­te) Katastroph­e nicht lange auf sich warten ...

Regisseur Julian Behrens und sein Team haben für das Projekt einige Opfer gebracht. „Als klar war, dass das Geld nicht reicht, habe ich meinen Bausparver­trag gekündigt und mir zusätzlich Geld geliehen“, erzählt der 29-Jährige im Gespräch mit der MOPO. Gedreht wurde der 70-minütige Spielfilm in mehreren Drehblöcke­n neben Job und Studium, für das echte Hamburg-Gefühl sorgt vor allem der rotzige Schnack der bunten Gruppe aus Laiendarst­ellern.

Zu seinem Film inspiriert wurde der Wahl-Berliner vom eigenen Leben in Ottensen. Hier ist er zusammen mit Hauptdarst­eller Kalle Tudyka, der übrigens auch im richtigen Leben Hufschmied ist, aufgewachs­en.

Einzig beim Soundtrack und an der Kamera hat sich die Gruppe profession­elle Hilfe geholt: Thomas Neumann sorgte für die passende Optik, Sebastian Schürmann (steuerte für Fatih Akins „Soul Kitchen“die Musik bei) half dem unerfahren­en Team beim Komponiere­n. Und dann gibt’s auch noch Unterstütz­ung von den Rappern der 187 Strassenba­nde. Eben ein echter Glückstref­fer, diese „Glücksschm­iede“.

➤ Zeise-Kino: 31.8., 7.9. und 28.9., je 22.30 Uhr

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Die „Mädchengan­g“um „Kuddes“Freundin Kimi (M.), beim Wellnesspr­ogramm Für Hufschmied „Kudde“(l.) ist der Weg zum Erfolg steinig und schwer.
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Regisseur Julian Behrens (29)

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