Die große Hosen-Show
Campino & Co. rocken die ausverkauf e Trabrennbahn mit einem Hit-Feuerwerk
Eine Laune der Natur? Die Jungs von der Opel Gang? Die Düsseldorfer Toten Hosen sind so vieles – zum Beispiel der Grund, warum an einem Mittwochabend 15000 Menschen zur ausverkauften Bahrenfelder Trabrennbahn pilgern. Sie werden es nicht bereuen.
Schon mit dem ersten Ton ziehen Campino und Kollegen die Besucher in ihren Bann. Hit-Feuerwerk. Darf man das bei Punkrock sagen? Klar. Hier wird abgeliefert. Mächtig. Keine 20 Minuten vergangen, da sind „Auswärtsspiel“und „Opel Gang“schon abgehakt. Die Schlagzahl bleibt hoch. Bei diesem schier unendlichen Repertoire an Liedern kann man ja kaum langsam machen. Selbst beim vielleicht schönsten Liebeslied der Welt immer auf dem Gaspedal. „Bonnie & Clyde“. Gänsehaut.
Bei so einem Großereignis muss natürlich auch das Drumherum stimmen. Über die Videoleinwand gibt's Animationen und Live-Bilder en masse. Schwarz-weiß, farbig, Comics, alte Bilder – wie sagt man so schön: Prädikat „besonders wertvoll“. Wie auch die Ansagen des Frontmanns, der fordert, die Lebensretter mit ihren Hilfsschiffen im Mittelmeer nicht zu kriminalisieren.
Es ist das 39. Konzert der Toten Hosen in Hamburg. Campino verspricht: „die 50 machen wir hier voll“. Bis zum bitteren Ende. Bitte. Aber soweit ist es ja zum Glück noch nicht. Stattdessen zeigen die Düsseldorfer, warum sie schon so oft hier gespielt haben. Als 15000 Kehlen „Alles aus Liebe“singen, hört man das sicher weit hinter der Trabrennbahn.
Vor der Bühne wird wild getanzt, weiter hinten schwelgt man in Erinnerungen, ebenfalls im Wipp-Modus. Generationen-Treff bei Bier und Pogo. Das perlt. Textsicher sind sie alle, die HosenJünger. Egal ob „Wannsee“, „Hier kommt Alex“oder „Pushed Again“– für einen Abend ist es der größte Chor Hamburgs. Der sich hoffentlich schon bald wieder formiert. Hasta la Muerte.