Hamburger Morgenpost

Auf den Straßen von Hamburg

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Das ist eines der schönsten Gefühle, die ich empfinden kann. Ich leide schon lange an Neurodermi­tis. Früher konnte ich es „schneien“lassen. Ich musste nur mit meiner Hand über meine Stirn oder Augen fassen und es rieselte herunter wie die Flocken in Schneekuge­ln.

Ich fand es eklig. Ich konnte meine Haut auf meinem Pullover sehen. Das war nicht schön.

Das Kratzen war noch schlimmer. Dann nässt die Haut. Ich ließ die Stellen oft nicht in Ruhe, denn ich hatte nur Ruhe in dem Moment, in dem ich mich aufgekratz­t habe. Es geht auch auf den Kopf, wenn man sich immer selber weh tut. Neurodermi­tis ist nicht nur eine Hautkrankh­eit. Jeder Betroffene versteht, wie ich den Satz meine.

Die trockene Haut spannte. Nach dem Duschen kam ich mit Schmerzen aus dem Bad und nichts half dagegen. Kein sensitives Duschgel, keine spezielle Hautcreme. Ich habe alles versucht. Mein Körper war rot. Ich verbrachte die Sommer im Pullover oder versteckte die Arme in langen Shirts. Ich schaute vom Seitenbeck­en zu, wenn die anderen im Schwimmbad durchs Wasser planschten. Ich habe mich geschämt für meine kaputte Haut.

Wenn man ein Teenager ist, funktionie­rt vieles über das Aussehen. Neurodermi­tis hat man auf der Haut, aber die Krankheit geht auch auf den Kopf.

Warum muss ausgerechn­et ich darunter leiden und nicht jemand anderes? Die Frage beschäftig­te mich ständig. Aber weil man so etwas niemand anderem wünscht, betete ich dafür, dass ich damit weiterlebe­n würde. Aber bitte an anderen Stellen meines Körpers, bitte nicht an den Armen und im Gesicht. Ich würde es an den Beinen oder auf dem Rücken ertragen. An Stellen, die man nicht sofort sieht. Jeder, der unter Hautproble­men leidet, weiß, wie sich das anfühlt. Ich möchte sagen: Wir sind schön. Oft habe ich diesen kleinen Teil meines Körpers genommen, um mich zu bewerten, dabei bin ich so viel mehr. Ich bin schön, nur meine Arme sind eben manchmal verletzt. Ich lebe jetzt damit. Das macht meine Haut schon viel entspannte­r.

Heute geht es mir viel besser. Die Sommer sind gut. Ich liege im Freibad und bin für jeden Tag dankbar, an dem ich meine Arme sehe und alles gut ist. Die Sonne ist mir mehr wert als Gold.

 ??  ?? Wie aus dem Ei gepellt: Ex-Skirennläu­ferin Maria Höfl-Riesch und Ehemann Marcus Schmusi-Schmusi: TV-Star Hardy Krüger jr. mit Neu-Ehefrau Alice beim ersten gemeinsame­n Hamburg-Auftritt Designer-Duo: Johnny Talbot und Adrian Runhof sind die Mode-Lieblinge der VIPs. Großer Auftritt: Senior-Model Eveline Hall
Wie aus dem Ei gepellt: Ex-Skirennläu­ferin Maria Höfl-Riesch und Ehemann Marcus Schmusi-Schmusi: TV-Star Hardy Krüger jr. mit Neu-Ehefrau Alice beim ersten gemeinsame­n Hamburg-Auftritt Designer-Duo: Johnny Talbot und Adrian Runhof sind die Mode-Lieblinge der VIPs. Großer Auftritt: Senior-Model Eveline Hall
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