Scooter und ein Abend voller Magie
HP Baxxter fetzt auf der Trabrennbahn Da grölen sogar Helene-Fischer-Fans
Es wäre keine Scooter-Konzertkritik, wenn hier nicht Fische, Eier und verdammt viele Döp-Döps vorkommen würden. Denn: Wer auf ein Konzert der unverwüstlichen Hamburger geht, der weiß, was er bekommt: Sinnbefreites Techno-Geballer, StroboLichter und Songtexte, die derart einfach sind, dass selbst eingefleischte HeleneFischer-Fans nach zwei Minuten mitgrölen können. Wen all das nicht abschreckte, der war auf der Trabrennbahn richtig.
Menschen in Neon-Kleidung mit grünen Haaren, betrunkene Mittdreißiger, Kegelvereine – auf diesen Song haben sie (fast) alle gewartet: Wieder einmal geht es um die tagesaktuellen Preise für Meeresgetier. Selbst nach 20 Jahren ist die Nachfrage noch groß. Praktisch! Dann kann man die dazugehörige Frage 2018 einfach nochmal stellen: Was kostet er denn nun, der Fisch? Unklar. Ebenso unklar ist, wer das Ei geworfen hat. Und das, wo der entsprechende Fahndungsaufruf doch auf zahlreichen T-Shirts prangt.
Es sind die wirklich wichtigen Fragen unserer Zeit – zumindest an diesem Abend. Dass sie wieder einmal unbeantwortet bleiben – es kümmert keinen. The Question ist schließlich: What Is The Question?
Genau hinhören darf man bei diesen Songtexten natürlich sowieso nicht. Sonst müsste man sich vielleicht überlegen, warum Liedzeilen wie „the chase is better than the catch“seit 1998 offenbar niemand hinterfragt hat. Oder was der Unterschied zwischen „ Jigga Jigga“, „Hyper Hyper“und „Bora Bora Bora“ist. Aber dann hätte man auf einem Scooter-Konzert wohl auch keinen Spaß mehr. Aber am Ende ist auch dieses Mal auf der Trabrennbahn alles wie immer: Der Magie des Techno kann sich keiner entziehen.