Hamburger Morgenpost

Jetzt kommen die Billig-Wohnungen für die Mittelschi­cht

8 Euro Miete pro Quadratmet­er. „Zielgruppe junge Familien“

- MAX WEINHOLD max.weinhold@mopo.de die Wohnungen Bleiben günstig?

Erst vor einem Monat erklärte Stadtentwi­cklungssen­atorin Dorothee Stapelfeld­t, dass der Wohnungsma­rkt in der Stadt weiter angespannt sei. Besonders für Menschen mit geringem Einkommen, die bei der Suche nach einer Bleibe nicht vom Staat gefördert werden, gleicht die Situation einem Dilemma. Das soll sich mit dem sogenannte­n 8-Euro-Wohnungsba­u ändern. Gestern wurde in Neugraben-Fischbek der Grundstein für das Pilot-Projekt gelegt, für das insgesamt 12 Mio. Euro veranschla­gt werden. Die MOPO beantworte­t die wichtigste­n Fragen.

➤ Wie teuer werden sein? Alle 44 Partien der beiden Wohnhäuser ha- ben einen Quadratmet­erpreis von genau acht Euro Nettokaltm­iete, ihre Größe liegt im Durchschni­tt bei 105 Quadratmet­ern – ergibt monatlich 840 Euro.

➤ Wann sollen die ersten Mieter einziehen? Gestern wurde am Vogelkamp in NeugrabenF­ischbek der Grundstein gelegt. Im März 2019 sollen die Häuser in der Wohngegend fertig sein, anschließe­nd beginnt die Vermieter-Firma „Helvetia“, eine Schweizer Versicheru­ng, mit der Vergabe der Einheiten. In der zweiten Jahreshälf­te 2020 sollen am Bramfelder Dorfgraben weitere 8-Euro-Objekte bezugsbere­it sein.

➤ Für wen sind die Wohnungen gedacht? „Wir wollen mit diesem Segment Mieter erreichen, die auf dem frei finanziert­en Wohnungsma­rkt nur schwer eine für sie bezahlbare Wohnung finden“, so Stapelfeld­t gestern. Ein Sprecher konkretisi­ert: „Unsere Zielgruppe sind junge Familien, die Wohnungen sind für 4- bis 6-Personen-Haushalte geplant.“Schließlic­h gebe es viele Menschen, deren Gehalt knapp oberhalb der Grenze von Sozialwohn­ungen läge, die sich aber auf dem freien Markt keine Bleibe leisten könnten – ihnen solle geholfen werden.

➤ die Wohnungen so Erst mal ja. Fünf Jahre lang wird es keine Mietpreise­rhöhungen geben, danach kann es – angepasst an die ortsüblich­e Vergleichs­miete – teurer werden.

➤ Gibt es Kritik? Durchaus, vor allem wird die Wirtschaft­lichkeit infrage gestellt. „Toll, wenn das klappt. Aber am Ende muss sich jedes Objekt rechnen“, so die Hamburger Bau- und Ausbauwirt­schaft (HBAW). FDP-Stadtentwi­cklungsexp­erte Jens P. Meyer: „Wir haben Zweifel, dass das Vorhaben über das Modellproj­ekt hinaus erfolgreic­h am Markt bestehen kann.“Die Behörde betont, dass es sich um ein Pilotproje­kt handele. Weitere 8-Euro-Bauten seien aber fest geplant.

 ??  ?? Gestern wurde in Neugraben der Grundstein für die Häuser gelegt.
Gestern wurde in Neugraben der Grundstein für die Häuser gelegt.
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany