„Mein AbiSchnitt war 3,1“
Der Quizmaster war alles andere als ein Super-Schüler
Von BERND PETERS
Vielleicht nahm das seinen Kandidaten beim „Abi-Special“etwas die Furcht: Günther Jauch (62) selbst war am Ende seiner Schulzeit (noch) kein Alleswisser – sondern hatte „nur“einen Schnitt von 3,1. Was das für seine Karriere bedeutete, erklärt er im MOPO-Interview.
Am Montagabend startete „Wer wird Millionär?“aus der Sommerpause. Und das gleich mit acht Kandidaten, die gerade ihr Abitur bestanden. Dabei war im Abi so (durchschnittlich) unterwegs wie sie. „3,1 war meine Note“, verrät er. „Und sie hatte genau zweimal eine Bedeutung: Als ich wegen des zu schlechten Schnitts keinen Jura-Studienplatz bekam – und zwei Wochen später doch noch einen Nachrückplatz. Danach hat mich nie mehr jemand nach meinem Abi-Schnitt gefragt.“
Er glaubt aber, dass die Noten „heutzutage im Vergleich zu früher immer besser geworden“seien. „Außerdem hat die Zahl der Abiturienten stark zugenommen. Zu meiner Zeit waren es 15 Prozent eines Jahrgangs – heute oft 50 Prozent und mehr.“
Sind die Schüler heute schlauer als zu seiner Zeit? „Das ist schwer zu sagen. Im klassischen Bildungskanon stelle ich heute doch einige Defizite im Vergleich zu früher fest. Dafür sind die heutigen Abiturienten oft mehrsprachig – und das auf ziemlich hohem Niveau. Und die Digitalisierung müssen sie als ,digital natives‘ nicht erst lernen.“
Welche besondere Erinnerung verbindet Jauch bis heute mit seiner Schulzeit? „Ich wollte sie möglichst schnell hinter mich bringen. Gleichzeitig hatte ich zwei bis drei sehr gute Lehrer, von denen ich bis heute noch immer profitiere. Aber es war trotzdem ein Gefühl der Befreiung, nach dem Abitur nicht mehr Dinge lernen zu müssen, die einen einfach gar nicht interessiert haben.“