Hamburger Morgenpost

Polizei startet neue G20-Fahndung

70 Fotos von mutmaßlich­en Randaliere­rn online

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Mit einer dritten Welle von Fotos suchen Hamburgs Polizei und Staatsanwa­ltschaft über ein Jahr nach den G20Krawall­en weiter nach Verdächtig­en. Nachdem bereits im Dezember 2017 sowie Mai 2018 Bilder von 208 Personen veröffentl­icht worden waren, kommen nun 70 hinzu (www.polizei.hamburg). Für ihr Vorgehen ernteten die Behörden in der Vergangenh­eiten scharfe Kritik.

Laut Polizeipre­ssespreche­r Timo Zill arbeite man bei der Soko „Schwarzer Block“nach wie vor mit Hochdruck an der Aufklärung der teils schweren Straftaten: „Wir sind uns sicher, dass wir weitere G20Straftä­ter aus dem linksextre­mistischen Bereich enttarnen werden.“

Bislang wurden bei der Soko mehr als 3400 Ermittlung­sverfahren geführt, davon 723 Verfahren gegen 840 namentlich bekannte Beschuldig­te. Im Rahmen der ersten beiden Öffentlich­keitsfahnd­ungen wurden 59 Personen identifizi­ert.

Die Reaktionen auf die Veröffentl­ichung der Bilder im Dezember und Mai waren geteilt. Befürworte­r hielten die Maßnahme für notwendig, um mutmaßlich­e Straftäter mit aller Härte verfolgen zu können. Zahlreiche Kritiker sahen darin eine unverhältn­ismäßige Verletzung der Grundrecht­e. Zudem wurde kritisiert, dass die Aufklärung von mutmaßlich­er Polizeigew­alt deutlich weniger intensiv vorangetri­eben werde.

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