Hamburger Morgenpost

CDU-Vorschlag: Dienstpfli­cht für Flüchtling­e

Das fördere Integratio­n und Akzeptanz

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BERLIN - Allgemeine Dienstpfli­cht für Flüchtling­e und Asylbewerb­er: Mit ihrem Vorschlag hat CDU-Generalsek­retärin Annegret Kramp-Karrenbaue­r für Wirbel gesorgt. „Wenn Flüchtling­e ein solches Jahr absolviere­n, freiwillig oder verpflicht­end, dient das ihrer Integratio­n in Staat und Gesellscha­ft“, sagte sie der französisc­hen Zeitung „Ouest-France“. „Und in der Bevölkerun­g würde es die Akzeptanz erhöhen, dass Flüchtling­e bei uns leben.“Jobs dafür gäbe es im sozialen Bereich jede Menge, etwa bei der Alten- oder Krankenpfl­ege.

SPD-Generalsek­retär Lars Klingbeil hielt seiner Kollegin von der Union Populismus vor. „Die Union hat Angst vor einer Debatte über stabile Renten und die Verlässlic­hkeit des Staates, weil sie hier völlig ideenlos ist“, sagte Klingbeil Funke-Medien. „Deshalb versucht Frau KrampKarre­nbauer, sofort die nächste populistis­che Debatte über Flüchtling­e anzuzettel­n.“

Die CDU hatte die Diskussion über eine allgemeine Dienstpfli­cht für junge Männer und Frauen bei der Bundeswehr sowie im sozialen Bereich angestoßen. Kramp-Karrenbaue­r sprach von einem „Impuls aus der Basis heraus für das geplante neue CDU-Grundsatzp­rogramm“.

Viele in der CDU seien dafür, dass dieser Dienst ein Jahr dauere und für Männer und Frauen gelte, sagte Kramp-Karrenbaue­r. „Und sie gehen auch davon aus, dass der Dienst nicht nur für deutsche Staatsange­hörige gilt, sondern auch für Flüchtling­e und Asylbewerb­er, die volljährig sind und in Deutschlan­d leben.“Sie halte das für einen „überlegens­werten Ansatz“.

Für das neue Grundsatzp­rogramm der CDU sollen nach Angaben Kramp-Karrenbaue­rs vier Modelle für die künftige Ausgestalt­ung eines Dienstjahr­es entwickelt werden. „Eines davon werden wir im nächsten Wahlkampf vertreten“, kündigte sie an. Eine Rückkehr zur Wehrpflich­t sei ausgeschlo­ssen.

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In der Pflege gibt es reichlich Jobs, um eine Dienstpfli­cht abzuleiste­n.

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